Emmerich Das Leben von Künneke als Buch

Emmerich · Dr. Sabine Müller schrieb ihre Dissertation über Leben und Werk des Emmericher Komponisten.

 Hans Friedrichs, Dr. Sabine Müller und Herbert Kleipaß (v.l.) stellten das neue Buch über Eduard Künneke vor. Friedrichs kümmerte sich um die Herausgabe des Buches, Müller schrieb es. Kleipaß ist der neue Vorsitzende des Emmericher Geschichtsvereins.

Hans Friedrichs, Dr. Sabine Müller und Herbert Kleipaß (v.l.) stellten das neue Buch über Eduard Künneke vor. Friedrichs kümmerte sich um die Herausgabe des Buches, Müller schrieb es. Kleipaß ist der neue Vorsitzende des Emmericher Geschichtsvereins.

Foto: Markus van Offern

Was lange währt, wird endlich gut. 15 Jahre Arbeit stecken in dem Buch von Sabine Müller - seit gestern darf sie sich Dr. Müller nennen, die darin ihre Dissertation "Eduard Künneke: Leben und Werk" veröffentlichte. Am Sonntag stellte sie das Buch im Rahmen einer kleinen Feier vor rund 70 Gästen im Rheinmuseum vor.

"Als Künnekes Tochter Evelyn starb und der Nachlass zur Versteigerung anstand, da sind wir gemeinsam in das Thema 'Eduard Künneke' hineingeschlittert", sagte Herbert Kleipaß, Vorsitzender des Geschichtsvereins.

Zunächst spielte der Pianist Peter Dicke zur Einstimmung ein Potpourri aus bekannten Melodien vom "Vetter aus Dingsda" - da durfte natürlich der "arme Wandergesell" nicht fehlen. Die Sopranistin Sabine Laubach sang daraus "Strahlender Mond".

Auf die Frage, wer Eduard Künneke war, antworten die meisten: Ein Operettenkomponist. Manche wissen, dass Künneke am 27. Januar 1885 in Emmerich geboren wurde. Vielleicht ist ihnen auch das Grundstück an der Hühnerstraße bekannt, auf dem bis zum Zweiten Weltkrieg sein Geburtshaus stand, damals mit der Hausnummer 177.

Durch die Forschungsarbeit der Musikwissenschaftlerin Sabine Müller weiß man jetzt mehr. In dem rund 400 Seiten starken Buch stehen unter anderem Informationen über den Stammbaum der Familie, über den Schüler und den Studenten Künneke, der an der Königlichen Hochschule in Berlin aufgenommen wurde, über seine Operettenkompositionen, aber auch über zahlreiche Lieder-, Instrumental- und Filmmusikkompositionen, womit er Erfolge auf den Bühnen in Berlin, London und New York feierte. Notenbeispiele, Dokumente, Fotos und Briefe vervollständigen das Bild. "Außerdem wagte ich einen Exkurs, indem ich Fragen wie: War Künneke morphiumabhängig? Warum war er zeitweise in der Psychiatrie? recherchierte", so Sabine Müller.

Herbert Kleipaß erzählte, dass er von seinem Vorgänger Hubert Meenen gelernt hatte, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen, wenn sich eine Möglichkeit für interessante Geschichten ergäbe. So war das auch mit dem Künneke-Buch. "Jetzt haben wir ein Buch über Gottfried Wolters und über Eduard Künneke. Vielleicht findet sich mal jemand, der die ganze Musikgeschichte unserer Stadt zusammenfasst", wünscht er sich. Hans Friedrichs vom Geschichtsverein kümmerte sich um die Herausgabe des Buches mit dazugehöriger CD, deren Cover von Sabine Müllers Vater Frank gestaltet wurden. "Es war eine echte Herausforderung und nicht immer ein Vergnügen für uns", sagte Friedrichs. "Aber heute können wir lachen", so die Autorin.

Bürgermeister Peter Hinze, der das ganze Künneke-Wochenende miterlebte, sagte: "Wir können stolz darauf sein, jemanden wie Künneke in unserer Stadt gehabt zu haben." Er dankte Sabine Müller für das Buch und den Geschichtsverein, das er es herausgegeben hat. Zum Abschluss spielte der Pianist Peter Dicke das Klavier-Solo "Valse melancholique".

Das Buch "Eduard Künneke: Leben und Werk" von Sabine Müller erscheint in einer Auflage von 750 Exemplaren. Es beinhaltet rund 400 Seiten mit einer CD mit Musik von Künneke. Das Buch mit CD kostet 48 Euro und ist im Rheinmuseum und im Buchhandel erhältlich. Die Mitglieder des Geschichtsvereins bekommen es kostenfrei als Jahresgabe.

(moha)
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