Emmerich Chancen für die Kultur am Niederrhein

Emmerich · Das RPK-LandesFörderprogramm ermöglicht durch finanzielle Unterstützung die Realisierung von Kunst- und Kulturprojekten in zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens. Anträge müssen bis 30. September gestellt werden.

 Valentina Vlasic (l.), Kuratorin Museum Kurhaus Kleve, und Ingrid Misterek-Plagge, Geschäftsführerin des Kulturraums Niederrhein, bieten als Beraterinnen ihre Hilfe an.

Valentina Vlasic (l.), Kuratorin Museum Kurhaus Kleve, und Ingrid Misterek-Plagge, Geschäftsführerin des Kulturraums Niederrhein, bieten als Beraterinnen ihre Hilfe an.

Foto: Gottfried Evers

Für Ingrid Misterek-Plagge ist die Sache ziemlich einfach: "Ich möchte, dass viele kulturelle Angebote so aufgestellt sind, dass sie förderfähig sind. Denn es sollen möglichst viele Fördermittel an den Niederrhein kommen", konstatiert sie. Der Geschäftsführerin des Kulturraums Niederrhein spricht hier bewusst pro domo: Viele dieser Angebote, die das Land zwischen Rhein und Grenze so vielfältig machen, sind ohne die Regionale Kulturpolitik (RPK) des Landes undenkbar.

Letztlich hat das Land zu diesem Zweck die Töpfe geschaffen, die es anzuzapfen gilt: Das RPK-LandesFörderprogramm ermöglicht, durch finanzielle Unterstützung die Realisierung von Kunst- und Kulturprojekten in zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens. Eine dieser Regionen ist der Niederrhein. Aber: Diese Kulturmittel müssen bis zum 30. September beantragt sein. Und zwar so beantragt sein, dass sie förderfähig sind. "Ich rate hier Kulturtreibenden und -Einrichtungen, nicht erst auf den letzten Drücker eine Bewerbung ans Land einzureichen. Sie haben dann kaum noch Chancen", mahnt Misterek-Plagge. Die Projekte müssen schon gewissen Voraussetzungen genügen, um Chancen auf einen Bewilligungsbescheid zu haben, erklärt sie.

Die künstlerische Qualität muss erkennbar sein, ein ausgeglichener Kostenfinanzplan gehört ebenso dazu, wie die regionalen Leitvorstellungen und vor allem die regionale Vernetzung im Fokus der Bewertung, fügt Valentina Vlasic an. Die Kuratorin vom Museum Kurhaus Kleve ist Fachvertreterin für Bildene Kunst und als solche für alle ansprechbar, die an einen Antrag in diese Richtung denken. Und Valentina Vlasic kennt sich aus mit Anträgen: So wurde beispielsweise die Werklinien-Ausstellung im Museum Kurhaus mit eben diesen Mitteln gefördert.

"Bewerben können sich Vereine, Verbände, Kommunen, Institutionen, Privatpersonen und freie Träger, die ein Kulturprojekt planen", sagt Misterek-Plagge. Sie sollen der nachhaltigen Sicherung und Qualifizierung der kulturellen Infrastruktur dienen und Netzwerke schaffen. Sie weiß aber auch, dass von 60 bis 70 Interessenten im vergangenen Jahr nur rund 40 in die erste Runde gingen und 2015 letztlich 22 gefördert wurden. "Ich kann deshalb nur noch einmal dringend empfehlen, bei uns anzufragen, damit der Antrag eine Chance hat", sagt sie. Neben Valentina Vlasic steht für Bildende Kunst beispielsweise als Berater auch der Gocher Museumsleiter Dr. Stephan Mann bereit, für Freunde der Musik ist die Klever Musikwissenschaftlerin Sigrun Hintzen eine profunde Beraterin.

Misterek-Plagge und Vlasic sehen auch den langfristigen Nutzen: "Wir schaffen Netzwerke - gerade auch für die freie Szene". Dass Bewerbungen zum Ziele führen können, wenn sie richtig gestellt werden, zeige die Förderung diverser Einrichtungen am unteren Niederrhein wie für ArToll in der LVR-Klinik, wie für das Haus im Park in Emmerich oder für den Projektraum-bahnhof25 in Kleve sowie für Projekte wie "In der Ebene" der Reeserin Carla Gottwein.

Und Vlasic zeigt mit "Werklinien", dass auch die großen Museen die Klaviatur der regionalen Vernetzung verstehen und Mittel bekommen können.

"Man hat also gute Chancen, Fördergelder zu bekommen", sagt Valsic. Gerne prüften die Berater die Antragsfähigkeit, wüssten, wie eine regionale Vernetzung des Projektes aussehen muss und würden das Leitbild der Region kennen. Das Land fördert 50 Prozent der Fördersumme, der Rest muss aus anderen Quellen kommen. Mit einem Volumen von bis zu 400.000 Euro für den Niederrhein gehört das RPK zu den größeren Fördertöpfen des Landes.

Erreichbar ist Ingrid Misterek-Plagge am Sitz des Kulturraums in Kempen, Telefon 02152 8098910, Valentina Vlasic im Museum Kurhaus Kleve, Telefon 02821 750117.

(RP)
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