Emmerich Betuwe: Verzögerung bei Praester Brücke

Emmerich · Weil der Boden derzeit zu feucht ist, kann der Zeitplan für die Brücke, die den Bahnübergang an der Kerstenstraße ersetzen soll, nicht mehr eingehalten werden. Die Straße wird erst nächstes Jahr fertiggestellt.

 Blick auf die Baustelle Kerstenstraße. Der Verlauf der Fahrbahn lässt sich schon erkennen.

Blick auf die Baustelle Kerstenstraße. Der Verlauf der Fahrbahn lässt sich schon erkennen.

Foto: Markus van offern

Eigentlich sieht es schon ganz gut aus an der Kerstenstraße. Die Brücke, die den Bahnübergang im Rahmen der Betuwe ersetzen soll, steht schon seit einigen Monaten, jetzt ist auch ein Erdwall aufgeschüttet worden, der schon einigermaßen den Straßenverlauf erkennen lässt, der hier die Verkehrsteilnehmer über die Bahngleise führen soll. Doch das 5,5-Millionen-Projekt ist ins Stocken geraten. Der ursprüngliche Zeitplan, es noch in diesem Jahr vollenden zu können, wird nicht mehr eingehalten werden können.

Grund ist die die Bodenbeschaffenheit im Bereich der Kerstenstraße. Dass die für den Bau einer Brücke nicht gerade optimal ist, hatten die Ingenieure der Bahn bereits bei ihren Voruntersuchungen erkannt. Dass sie sich im Laufe der Maßnahme, die im April letzten Jahres begonnen wurde, noch verschlechtern sollte, sei so nicht abzusehen gewesen, heißt es bei der Bahn.

Das Problem ist die Nässe, die sich im Untergrund befindet. Die ist in Praest ohnehin schon vorhanden, wurde aber durch die anhaltenden Regenfälle im Frühjahr und Sommer noch verstärkt.

"Man muss sich das Ganze wie einen Schwamm vorstellen, der sich mit Wasser vollgesogen hat", erklärt eine Sprecherin der Bahn den Zustand der Rampe. Die wird in einzelnen Schichten aufgeschüttet. Bei jeder Schicht, die etwa 1,50 Meter hoch ist, muss nun gewartet werden, bis die Feuchtigkeit ausgetreten ist. Mit diversen Messverfahren wird dann überprüft, ob die nächste Schicht aufgeschüttet werden kann.

Das kostet natürlich Zeit. Eigentlich war vorgesehen, dass das gesamte Projekt Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Doch so wie es derzeit aussieht, wird die Maßnahme frühestens im ersten Quartal 2017 beendet werden können - abhängig natürlich auch von der Wetterentwicklung.

Dennoch ist der Betuwe-Abschnitt 3.3 (Praest/Vrasselt) bislang der am weitesten fortgeschrittene in Emmerich. In dieser Woche hat der Ausschuss für Stadtentwicklung zudem auch eine Kompromiss-Lösung für ein Problem gefunden, das für zwei Anwohner an der Von-der-Recke-Straße bestand. Sie hatten Bedenken, nicht mehr ihre landwirtschaftlichen Flächen jenseits der Bahnstrecke erreichen zu können. Jetzt soll es eine Rampe zum Tunnel entlang des Bahnweges geben, der die Erreichbarkeit sicherstellen soll.

Beim Betuwe-Abschnitt 3.4 (Innenstadt) steht noch der Erörterungstermin aus. Außerdem ist hier die Stadt noch in der Diskussion mit der Bahn um Details wie die Lärmschutzgestaltung.

Umstritten ist immer noch der Abschnitt 3.5 (Elten). Hier warten Stadt wie die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" auf ein Vermittlungsgespräch, das auf Initiative von Barbara Hendricks im Bundesverkehrsministerium in Berlin stattfinden soll.

(RP)
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