Emmerich Betuwe: SPD-Abgeordnete will mit Minister Groschek sprechen

Emmerich · Für Familie Derksen wird das Leben an der Eduard-Künneke-Straße direkt an der Bahntrasse immer beschwerlicher. "Wir können wegen des Lärms nicht auf der Terrasse Kaffee trinken, man versteht kaum ein Wort beim Telefonieren", erzählte Manuela Derksen.

Man mache sich Gedanken, wie es weitergeht mit Lärm und Sicherheit, wenn die Baumaßnahmen erst anfangen und das ganze Betuwe-Projekt - unter anderem mit vier Meter hohen Lärmschutzwänden - umgesetzt werde. Oft hat die Familie ihre Bedenken geäußert, doch bisher immer den Eindruck gehabt, dass kaum einer in der Politik oder bei der Bahn zuhöre.

Am Freitag besuchte Bürgermeister Peter Hinze gemeinsam mit der Politikerin Ina Spanier-Oppermann die Familie. Sie ist Mitglied der SPD-Fraktion im NRW-Landtag. Neben ihrem eigenen Wahlkreis in Krefeld ist sie auch für den Kreis Kleve zuständig, der aktuell keinen eigenen SPD-Landtagsabgeordneten hat. Als einige Emmericher den Landtag vor einiger Zeit besuchten, wurden sie von Ina Spanier-Oppermann empfangen. Auch Christel Müller, Mutter von Manuela Derksen, war dabei und schilderte der Politikerin die Probleme mit der Betuwe. Die Landtagsabgeordnete versprach, sich vor Ort über die Situation zu informieren.

"Es werden immer mehr Züge, die sogar mitten in der Nacht für viel Lärm sorgen. Es fragt sich, was wird, wenn die Bahn anfängt zu bauen?", sagte auch Nachbar Hans Wimmer. Das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt 3.4 laufe und sie haben ihre Einwendungen bereits im Juni 2014 gemacht. "Ein Jahr später haben wir dann Bescheid bekommen, dass die Sache bearbeitet wird, aber es passiert einfach nichts", sagte er.

Leider habe man zurzeit keine andere Möglichkeit als abzuwarten, meinte Bürgermeister Hinze. Auch die Stadt habe keine neuen Nachrichten. "Wir warten ebenfalls auf den Erörterungstermin." Vor allem das Thema Sicherheit liege ihm am Herzen. Stadtbrandmeister Martin Bettray erläuterte, dass bisher auf die Forderungen der Feuerwehr nicht eingegangen wurde und ein Gespräch am 21. Januar zwischen Bundesverkehrsminister Dobrindt und Gerd Auschrat, Sprecher des Arbeitskreises Streckensicherheit, für die Feuerwehr der letzte Funken Hoffnung bedeute. "Von allen Seiten der Politik hören wir, die 40 Millionen Euro für das Konzept seien kein Problem. Wir müssen Fürsprecher in der Politik finden, damit es nicht nur ein Versprechen bleibt, sondern damit wir eine definitive schriftliche Zusage auf den Schreibtisch bekommen. Es muss endlich geklärt werden, ob Land, Bund oder beide die Kosten übernehmen."

Ina Spanier-Oppermann versprach, am nächsten Dienstag, wenn sie Minister Michael Groschek treffe, ihn darauf anzusprechen und alle sofort über das Ergebnis des Gesprächs zu informieren.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort