Rees Betuwe: Heimatverein bleibt kämpferisch

Rees · Am Donnerstag findet bei Jonkhans eine Infoveranstaltung zum Erörterungstermin für den Betuwe-Abschnitt Millingen/Empel statt. Der Heimatverein will sich weiterhin für eine kleine Pkw-Unterführung einsetzen.

Dass sich die Millinger Bevölkerung mobilisieren lässt, wenn es die Betuwe geht, stellte der Reeser Ortsteil eindrucksvoll vor fast genau drei Jahren unter Beweis. Seinerzeit waren gut 300 Menschen gekommen, um mit dem damaligen Kanzleramtsminister Ronlad Pofalla und der SPD-Bundestagsabgeordneten Barbara Hendricks am Bahnübergang über die Betuwe-Pläne für Millingen zu diskutieren.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft jetzt der Heimatverein Millingen/Empel, wenn es um den Erörterungstermin für den Betuwe-Abschnitt der beiden Ortsteile geht, der am kommenden Montag, 24. Oktober im Bürgerhaus in Rees beginnt. Dabei haben alle Millinger und Empeler, die vor drei Jahren ihre Einwendungen schriftlich in das Planfeststellungsverfahren eingebracht haben, die Möglichkeit, sich erneut zu beteiligen. Die Deutsche Bahn hat den Bürgern in den letzten Tagen ihre Stellungnahme mit ihrer Erwiderung zukommen lassen. Die Stellungnahmen werden Gegenstand des Erörterungstermins im Bürgerhaus sein. Außerdem wird die geänderte Gestaltung der Eisenbahnüberführung für Fußgänger und Radfahre von der Deutschen Bahn vorgestellt.

Alle, die im Verfahren Einwendungen erhoben haben, sollten, so der Heimatverein, die Möglichkeit nutzen, ihre Einwendungen wie beispielsweise zum Lärm-/Schall- und Erschütterungsschutz, Wertminderung der Immobilie, Bahnübergangsschließung mit Nachdruck vorzubringen und zu konkretisieren.

Laut Heimatverein soll die Veranstaltung Signalwirkung haben. Es sei wichtig, dass die Bahn als Vorhabenträgerin und dann auch das Eisenbahnbundesamt die Kritik vor Ort aufnimmt. "Um der noch stärkeren Zerschneidung des Ortes entgegenzuwirken, müssen wir alles daran setzen, weiterhin den Bau einer kleinen Pkw-Unterführung einzufordern, auch wenn insbesondere diese Forderung in den Erwiderungen der DB Netz AG vom Tisch gefegt wurde", heißt es jetzt in einem Schreiben des Heimatvereins Millingen/Empel.

Das Problem aus Sicht des Vereins: Die Planung wird nicht angepasst. Es bleibt bei einer Unterführung für Radfahrer und Fußgänger. In der dem Heimatverein vorliegenden Erwiderung der DB heißt es auch: "Es wird darauf geachtet, dass die Maßnahmen aus beiden Planfeststellungsverfahren möglichst zeitgleich umgesetzt werden, um Beeinträchtigungen der Anwohner zu minimieren. Die Umsetzung der Planung von Straßen.NRW ist jedoch keine Voraussetzung für die Realisierung der vorliegend planfestzustellenden Maßnahme. Eine Umleitung des Kfz-Verkehrs ist für einen begrenzten Zeitraum zumutbar." Der Lösungsvorschlag der Deutschen Bahn in der Offenlegung bei Schließung der Bahnübergänge sei die B 67 und der Alte Deichweg. Das will der Heimatverein jedoch so auf keinen Fall gelten lassen.

Bürgermeister Christoph Gerwers dämpft jedoch die Erwartungen, vor allem, was die geforderte Pkw-Unterführung anbelangt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei einer geplanten Ortsumgehungsstraße auch noch eine Pkw-Unterführung geben wird", sagte er gestern der RP.

Bürgerinnen und Bürger, die nicht unvorbereitet zum Erörterungstermin gehen möchten, sind für den kommenden Donnerstag, 20. Oktober, in Millingen um 19 Uhr in den Saal Jonkhans eingeladen. Die Stadt Rees wird dabei über den Ablauf des Erörterungstermins und den Stand des Verfahrens informieren.

(RP)
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