Emmerich Betuwe: Falscher Plan der Bergretter geprüft?

Emmerich · Die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" hat festgestellt, dass StraßenNRW wohl eine veraltete Version ihrer Vorschläge prüfen ließ.

 Die Betuwe-Züge werden rollen, so viel steht fest. Nur wie die Gleise verlaufen sollen, darüber gibt es für den Bereich Elten unterschiedliche Ansichten.

Die Betuwe-Züge werden rollen, so viel steht fest. Nur wie die Gleise verlaufen sollen, darüber gibt es für den Bereich Elten unterschiedliche Ansichten.

Foto: dpa

Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" sind verärgert. StraßenNRW lädt am 25. Juni zu einem Behördentermin ein. Da Hans-Jörgen Wernicke als Vertreter der Naturschutzverbände eingeladen wurde - für Adalbert Niemers vom NABU, der in Urlaub ist - konnte er bereits einen Blick in die Unterlagen werfen. Und musste dabei zu seinem Entsetzen feststellen, dass bei der Überprüfung der von Johannes ten Brink konzipierten Gleisbettvariante ein alter Plan aus 2013 genommen worden ist. "Den haben dieselben Leute geprüft wie für die Studie der Bahn, nämlich das Bottroper Büro Drecker, und die sind natürlich wieder zum selben Ergebnis gekommen, dass unsere Pläne nicht nur teurer, sondern auch umweltbelastender sein sollen", so Wernicke. Dabei liege Straßen NRW ein nachgebesserter Plan aus dem Jahr 2014 vor.

"Ich bin davon überzeugt, dass bei den Vorhabenträgern Bahn, StraßenNRW und Stadt eine Übereinstimmung besteht, welche Planung zum Tragen kommen soll. Und alles das, was nicht passt, wird passend gemacht", so der Vorwurf des BI-Sprechers. Er glaube, dass bewusst eine nicht mehr aktuelle Variante geprüft wurde. In der alten wurde unter anderem bemängelt, dass der Erhalt der Spijker Brücke als Denkmal gefährdet wäre und die Planung auf niederländischem Gebiet liege. Das alles sei geändert worden.

Wernicke: "Aus anfänglicher Unwissenheit heraus haben wir früher auch eine Umgehung für Elten gewünscht. Man sagte uns, das würde den Rahmen sprengen. Wir wollen uns nur dafür einsetzen, dass alle Ersatzmaßnahmen so miteinander verknüpft werden, dass sie die Innenstadt entlasten." Die BI habe auch betont, dass auf dem Eltenberg durch das "Anschneiden von Wasserquellen" Denkmäler gefährdet seien. "Dass hier Quellen gefunden wurden, die sogar für den Kneippkurort Elten genutzt werden sollen, ist Wasser auf unsere Mühlen und gibt uns Recht", so Wernicke. "Wir verlangen, dass die optimierte Ten-Brink-Variante gleichberechtigt geprüft wird und hoffen, dass die Bezirksregierung dieses unterstützt." Falls StraßenNRW bei seiner Haltung bleibt und nicht neu durch einen unabhängigen Gutachter prüfen lasse, werde sich der Anwalt um die Sache kümmern.

Im Hinblick auf die anstehende Bürgermeisterwahl meinte Wernicke: "Unser Kandidat muss deutlich erklären, wie er sich verhält, wenn sich unser Vorschlag als der bessere erweist." Das mindeste Zugeständnis wäre, dass im Rat darüber nachgedacht werde. Mitte August wird es für interessierte Bürger eine Präsentation der Pläne mit anschließender Diskussion mit allen vier Bürgermeisterkandidaten geben.

"Wir suchen noch einen Ort für ein 3,50 mal 1,50 Meter großes BI-Banner. "Es darf auch ruhig in der Innenstadt am Rathaus hängen", schmunzelte Wernicke.

(RP)
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