Ministerpräsidentin Kraft unterzeichnet Verträge Betuwe-Ausbau und RRX: "Jetzt geht es konkret los"

Wesel/Emmerich · Bund und Land sind sich einig: Neue Bahnstrecken in NRW sollen sowohl Pendler als auch Güter schneller ans Ziel bringen. Jetzt wurden Verträge unterzeichnet.

Hier wird der Vertrag unterzeichnet
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Startschuss für zwei Bahn-Großprojekte in Nordrhein-Westfalen: Mit Rahmenvereinbarungen ist jetzt der Weg geebnet worden für den Ausbau der Güterzugstrecke Emmerich-Oberhausen und für den lange diskutierten Rhein-Ruhr-Express (RRX). Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
sprach bei der Unterzeichnung der Verträge am Mittwoch in Bonn von einem "Meilenstein" für das Bundesland. "Es geht jetzt konkret los", sagte sie.

Der Ausbau zwischen Emmerich und Oberhausen habe auch deutschland- und europaweit große Bedeutung, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Er wies darauf hin, dass die nach einer niederländischen Landschaft benannte Betuwe-Linie Teil der Verbindung von den Häfen Rotterdam und Amsterdam nach Genua in Italien ist. "Mit dem Ausbau der Betwue-Linie machen wir den mit Abstand wichtigsten Güterverkehrskorridor in Deutschland und Europa für die Zukunft fit.
Damit können auf diesem wichtigen Korridor künftig deutlich mehr Güter transportiert werden", sagte Ramsauer.

Kraft betonte, NRW sei Transitland Nummer eins in Deutschland. "Es ist wichtig, dass möglichst wenig Verkehr auf der Straße stattfindet." Mit dem Ausbau der Güterbahnstrecke werde ein Engpass für den Transport aus und zu den Seehäfen der Niederlande behoben.

In die Strecke Emmerich-Oberhausen als Teil der Betuwe-Linie sollen insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro investiert werden. Dafür unterzeichneten der Bund, das Land NRW und die Bahn eine konkrete Finanzierungsvereinbarung. NRW trägt 450 Millionen Euro, der Bund übernimmt 746 Millionen Euro. Der Rest wird anteilig von der Deutschen Bahn und Dritten übernommen.

Vorgesehen ist auf der insgesamt 73 Kilometer langen Strecke der den Bau eines dritten Gleises vom Oberhausener Hauptbahnhof über Emmerich bis zur Grenze. Außerdem werden Bahnübergänge beseitigt, 38 neue Brücken gebaut und Schallschutzwände auf einer Länge von rund 75 Kilometern errichtet.

Auch der seit vielen Jahren geplante RXX, der später einmal zwischen Dortmund und Köln im 15-Minuten-Takt mit bis zu 160 Stundenkilometern rollen soll, könnte sich mit den Erklärungen von Bund, Land und Bahn jetzt der Realisierung nähern. Der Bund sagte eine Finanzierung für den ersten Abschnitt zu. Vereinbart wurden zunächst Ausbauarbeiten im Bahnhof Dortmund und der Ausbau der Strecke zwischen Köln-Mülheim und Langenfeld auf vier Gleise.

Im Oktober soll die Ausschreibung für rund 80 neue Doppelstock-Triebzüge starten. Mit dem RXX sei das Ziel verbunden, an Rhein und Ruhr "möglichst viele Pendler auf die Schiene zu bekommen", sagte Kraft.

Über den Ausbau der Betuwe-Linie sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD), vor allem beim Lärmschutz werde viel getan. Dazu zählten neben neuen Lärmschutzwällen auch neue Bremstechniken bei Zügen. "Die Bürger werden trotz mehr Güterverkehr künftig ruhiger schlafen." Bei dem Projekt würden die Bürger eng beteiligt und es könne umso schneller realisiert werden, je weniger Klagen es gebe.

(lnw)
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