Emmerich Bergretter: "Wir brauchen jetzt neue Ansprechpartner"

Emmerich · Die Eltener fürchten, dass durch den Regierungswechsel die guten Kontakte in das Verkehrs- und das Umweltministerium weg sind.

 Sohnie Wernicke (rechts) und seine Mitstreiter von den Eltener Bergrettern waren gestern Abend im Europasaal diejenigen, die tatsächlich mit Konsequenzen aus der Landtagswahl zu rechnen haben.

Sohnie Wernicke (rechts) und seine Mitstreiter von den Eltener Bergrettern waren gestern Abend im Europasaal diejenigen, die tatsächlich mit Konsequenzen aus der Landtagswahl zu rechnen haben.

Foto: Hagemann

Sohni Wernicke war gestern Abend im Emmericher Rathaus und schaute sich die Prognosen und Ergebnisse der Landtagswahl genau an. Und auch wenn es nicht allen im Europasaal direkt auffiel, so war der Regierungswechsel in Düsseldorf für Emmerich doch eine Nachricht mit zwei Gesichtern.

Die CDU freute sich über den Erfolg, die SPD ärgerte sich über die Niederlage. Am schwersten zu verdauen hatten das Ergebnis die Mitglieder der Eltener Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg".

Denn mit dem Scheitern der rot-grünen Regierung in Düsseldorf sind ihr zwei wichtige Ansprechpartner abhanden gekommen. Es handelt sich um den Umweltminister Johannes Remmel von den Grünen und den Verkehrsminister Michael Groschek von der SPD. Mit beiden Ministern schienen Sohnie Wernicke und seine Mitstreiter ein gutes Verhältnis gehabt zu haben. "Wir hatten in letzter Zeit Gespräche auf persönlicher Ebene, über die man öffentlich natürlich noch nicht berichten kann. Aber wir waren auf einem guten Weg", so Wernicke gestern Abend im Europasaal. Und weiter: "Jetzt müssen wir erst mal herausfinden, wer demnächst unsere Gesprächspartner sind und welche Einstellung sie zur Verkehrspolitik und speziell zu unserem Anliegen haben."

Wernicke: "Natürlich werden wir im Zweifel auch den Klageweg einschlagen. Aber wir hätten es begrüßt, wenn es auch ohne gegangen wäre."

Zur Erinnerung: Die Eltener Bürgerinitiative hat ein eigenes Gutachten erstellen lassen, um die Betuwe-Pläne der Bahn zu entkräften und Alternativen aufzuzeigen, die einen anderen Gleisverlauf möglich machen. So soll unter anderem der Eltener Berg geschont werden.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Emmericher Rat, Matthias Reintjes, beruhigt: "Wenn Minister oder Staatssekretäre sich ändern, verändert sich dadurch nicht automatisch das ganze Ministerium." Reintjes betont: "Zudem stehen alle Parteien hinter den Forderungen der Eltener."

Bürgermeister Peter Hinze (SPD) sah das Ergebnis gestern Abend gelassen. Auswirkungen auf die Emmericher Politik habe es zunächst mal nicht, erklärte er.

Auf die Frage, was er sich denn von einem neuen Ministerpräsidenten Laschet wünschte, antwortete er: "Die finanzielle Ausstattung der Städte kann verbessert werden. Den Kommunen ist viel zusätzlich aufgebürdet worden, zum Beispiel im sozialen Bereich. Das hat Geld gekostet."

(hg)
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