Emmerich Bahn frei fürs weichere Wasser

Emmerich · Am Freitag wird das neue Wasserwerk am Kapellenberger Weg mit einem Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht. Der Härtegrad des Emmericher Wassers wird im Laufe der nächsten zwei Monate auf zwölf Grad Deutscher Härte reduziert.

Emmerich: Bahn frei fürs weichere Wasser
Foto: van Offern Markus

Wenn Stadtwerkechef Udo Jessner am kommenden Freitag Besucher am Kapellenberger Weg begrüßt, hat der Hausherr des neuen Wasserwerks gleich mehrfach Grund stolz zu sein: Zum einen geht mit der offiziellen Einweihung der Anlage eine jahrzehntelange Geschichte zu Ende, zum anderen ist das Projekt seit seiner Grundsteinlegung vor etwa anderthalb Jahren fast völlig problemfrei gelaufen. "Wir sind absolut im Zeit- und Kostenrahmen geblieben", freut sich Jessner.

11,5 Millionen Euro haben die Emmericher Stadtwerke in die Anlage investiert, deren Herzstück eine neue Enthärtungsanlage ist. Sie wird dafür sorgen, dass sich die Trinkwasserkunden künftig über weicheres Wasser und damit über deutlich reduzierte Kalkablagerungen an Armaturen und Duschwänden sowie in Wasserkochern und Kaffeemaschinen freuen dürfen, indem das Wasser von derzeit 17,8 (in den Südstaaten sogar bei 22,9 Grad) auf zwölf Grad Deutscher Härte reduzier wird.

Allerdings noch gleich nicht von Anfang an, sondern erst peu à peu. "Das ist ein hoch komplizierter technischer Prozess, der sich erst einspielen muss. Und das ist nicht exakt planbar, sondern muss sich erst über viele Versuche einpendeln", sagt Jessner. Bis das Emmericher Wasser den anvisierten Härtegrad erreicht hat, werden wohl zwei Monate vergehen, schätzt der Stadtwerkechef.

Ein weiterer Vorteil des weicheren Wassers: Durch die Enthärtung lassen sich für die Verbraucher Einsparungen von Energiekosten (durch weniger Ablagerungen an Heizelementen) und ein verminderter Wasch- und Spülmittelverbrauch erzielen.

Wie der Prozess des Enthärtens genau funktioniert, wie die gut 10.000 Emmericher Haushalte mit jährlich rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser versorgt werden - all das können die Besucher des Tages der offenen Tür am kommenden Freitag bei Führungen von Mitarbeitern der Stadtwerke erfahren. "Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit bieten, sich selbst ein Bild davon zu machen, was hier entstanden ist", sagt Jessner, der hofft, dass viele Gäste den Weg zum Kapellenberger Weg finden werden. Denn am 28. April haben die Besucher die einmalige Gelegenheit, das neue Wasserwerk, das normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist, in Ruhe zu besichtigen.

Vor dem Wasserwerk selbst wird es am Tag der offenen Tür ein umfangreiches Kinder-Mitmachprogramm für alle Altersklassen geben. So können die Eltern in aller Ruhe an der Wasserwerks-Führung teilnehmen, während die Kleinen die Magie des Wassers bei der Zaubermalerei entdecken und ihre Geschicklichkeit beim Entenangeln unter Beweis stellen.

Die Älteren hingegen dürfen sich beim Goldschürfen versuchen und haben die Möglichkeit, Wassergläser zu gravieren, die sie anschließend mit nach Hause nehmen können. Bei Wasserexperimenten lernen sie zudem den Unterschied zwischen Süß- und Salzwasser sowie die Kraft des Wassers kennen.

(RP)
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