Rees Baderegeln auf Persisch für Flüchtlinge

Rees · Nach den tödlichen Schwimmunfällen hat der Kreis auf Initiative der DLRG Infozettel an die Kommunen weitergeleitet.

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/ KREIS KLEVE Wie wichtig es ist, die Flüchtlinge auf Gefahren beim Baden aufmerksam zu machen, zeigte sich wieder am Wochenende. Erneut gab es einen Toten in einem Baggersee zu beklagen, erneut war es ein Asylbewerber, der ums Leben kam. Diesmal war, wie berichtet, ein 14-Jähriger in einem See bei Moers ertrunken.

Wegen der Vorfälle hatte die DLRG des Kreises Kleve eine Initiative gestartet. Bezirksleiter Jens Janßen hatte der Kreisverwaltung Baderegeln in verschiedenen Sprachen geschickt. Es sei auffällig, dass es sich bei den Badetoten häufig um Flüchtlinge handle. Daher bittet die DLRG die Kreisverwaltung darum, die Baderegeln weiterzuleiten, damit sie in den Flüchtlingsheimen ausgehängt werden können.

Der Flyer ist in verschiedenen Sprachen gestaltet und warnt vor allem auch davor, in unbekannten Gewässern zu baden oder in Flüssen zu schwimmen, auf denen Schiffe fahren. Auch das ist ein wichtiger Hinweis, weil es zuletzt auch einen Toten beim Baden im Rhein gegeben hatte.

"Wir als Kreis unterstützen dieses Anliegen der DLRG natürlich", teilt Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve mit. Die Plakate mit den Warnhinweisen seien an die Städte des Kreises weitergeleitet worden.

Auch Rees hat die Handzettel in 13 unterschiedlichen Sprachen bekommen. "Wir werden die Infozettel in unserem Flüchtlingsheim an Familien mit Kindern direkt aushändigen", erläutert Stadtsprecher Frank Postulart. Außerdem sollen die Zettel gut sichtbar in der Einrichtung ausgelegt werden, damit sie auch jeder sehen und lesen kann. Ob die 13 Sprachen ausreichen, werde man prüfen. "Ansonsten gibt es vom DLRG das Angebot, den Flyer auch in weitere Sprachen übersetzen zu lassen", so Postulart. "Ich denke aber, dass wir den Großteil mit den Infozetteln erreichen werden."

Auch in der zentralen Unterbringungseinrichtung in der früheren Klinik Horizont sollen die Hinweise aufgehängt werden. "Für uns sind vor allem die Sprachen Französisch und Englisch wichtig", erläutert Dirk Fahrland, Leiter der Einrichtung. Die Aktion, zur Information der Flüchtlinge über die Gefahren der Gewässer sei sinnvoll, daher unterstütze man sie natürlich. Auch in der Umgebung von Rees gibt es schließlich eine Reihe von Baggerseen, auch im Rhein wird hin und wieder gebadet. Der Flyer warnt ausdrücklich davor, in Gewässer zu springen, die man nicht kennt. Zudem würden in unbekannten Seen Gefahren lauern wie Vegetation. Gerade das kann ein großes Risiko sein, weil unerfahrene Schwimmer in Panik geraten, wenn sie Wasserpflanzen an den Füßen spüren. Durch hektische Reaktionen könne man sich dann in den Pflanzen verfangen, warnt die DLRG. Eben das soll auch mit der Grund für den tödlichen Badeunfall in Vrasselt gewesen sein. Dort soll es in dem See zwei Meter lange Pflanzen gegeben haben.

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Auch andere Kommunen hängen die Flyer aus. Etwa in Weeze. "Wir wollen sie beim nächsten Auszahlungstermin den Asylbewerbern auch aushändigen, um sie so direkt zu informieren", erläutert Georg Coenen vom Ordnungsamt Weeze.

(RP)
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