Emmerich Auszeichnung für Hendricks in Dornick

Emmerich · Die Bundesministerin bekam am Samstag die Lenné-Medaille für ihr Engagement in Sachen Ökologie verliehen. Im Anschluss wurde ihr ein Wunsch erfüllt - mit einer Führung durch die Dornicker St.-Johannes-Kirche.

 Akademie-Vorsitzender Dr. Hans-Hermann Bentrup, Barbara Hendricks und Peter Lenné bei der Ehrung der Ministerin.

Akademie-Vorsitzender Dr. Hans-Hermann Bentrup, Barbara Hendricks und Peter Lenné bei der Ehrung der Ministerin.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Aufmerksame Bewohner in Dornick werden vielleicht bemerkt haben, dass ihr kleines Dorf schon häufiger Ausflugsziel der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Barbara Hendricks war. "Ich fand das Dorf schon immer sehr schön", verrät die Ministerin, die in Kleve wohnt. "Mehrmals bin ich bereits privat hier gewesen. Mit dem Fahrrad kann man super über den Deichweg von Emmerich aus hierher fahren. Einmal war ich auch mit Freunden in der Destille. Das hatte ich zum Geburtstag geschenkt bekommen."

Aber auch beruflich ist Dornick Barbara Hendricks nicht fremd. So war sie anwesend, als der SPD-Ortsverein in der Gaststätte tagte. Am Samstag gab es allerdings einen ganz besonderen Anlass für ihren Besuch im historischen Pfarrhaus: Ihr wurde die Lenné-Medaille verliehen. "Für ihr überragendes Engagement grüner Entwicklung", begründete Peter Lenné, Kuratoriumsvorsitzender der Lenné-Akademie die Entscheidung.

Barbara Hendricks hatte 2016 für ein Jahr die Schirmherrschaft über die Akademie übernommen. Ihr war sichtlich anzusehen, wie sehr sie sich über die Medaille freute, betonte jedoch: "Ich habe die Medaille nicht alleine verdient. Ohne die Anstrengungen meines Ministeriums wäre es nicht möglich gewesen. Heute wachsen viele Städte. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Grün nicht verloren geht." Deshalb hat das Städtebauförderprogramm der Grünen auch den Punkt "Grün in der Stadt" fest im Konzept verankert. "Das Programm hat Alleinstellungsmerkmal in und über Europa hinaus. Uns geht es um mehr Lebensqualität, Umweltgerechtigkeit und Klimaschutz. Durch die Klimaerwärmung kam es zu einem Anstieg von acht auf 15 bis 16 Hitzetagen pro Jahr. Das führte im August 2003 dazu, dass in Paris 6000 Menschen mehr gestorben sind als ohne den Klimawandel. Auch in Deutschland zeichnet sich das ab."

Umso erfreuter ist die Ministerin, in einigen Städten viel Grün zu sehen: "Ich komme häufig am Berliner Tiergarten vorbei und freue mich am Werk Lennés." Peter Joseph Lenné war preußischer Gartenkünstler und verantwortlich für die königlich-preußischen Gärten. Unter anderem hatte er sich dabei auch dem Tiergarten gewidmet. Mittlerweile steht die Familie Lenné seit vielen Jahren für das ein, was ihr berühmter Vorfahre grundgelegt hat. In Dornick ist die Familie mit einer Firma für Kläranlagen, Tiefbau und Wartungsdienste vertreten.

Die Lenné-Akademie setzt sich dafür ein, alle Grün- und Freiflächen möglichst effektiv zu nutzen. "Grün ist nicht alles, aber ohne Grün ist nichts", fasste Dr. Hans-Hermann Bentrup, seit 20 Jahren Vorsitzender der Lenné-Akademie das Anliegen der Einrichtung zusammen. "Es geht um Umdenken, Kenntnisse und Fähigkeiten. Uns war es schon immer wichtig, auch Wissen zu vermitteln." So hat die Akademie verschiedene Projekte ins Leben gerufen, darunter unter anderem einen Schulgartenwettbewerb in Berlin. "Viele Schulen haben zwar einen Schulgarten, wissen ihn aber nicht zu nutzen. Wir wollen dazu anregen, diese Flächen zu reaktivieren. Das ist vielleicht hier im ländlichen Raum schwer vorstellbar, aber in Berlin gibt es Schulen mit 54 Nationalitäten. Schulgärten stellen eine tolle Gelegenheit zur Integration dar", erklärte Bentrup.

Dass auch die Mitarbeiter hinter den Konzepten der Familie Lenné stehen, zeigte das Engagement der Arbeiter in Dornick. "Unser Kläranlagentechniker ist normalerweise für die Abwasserproben zuständig. Heute hat er sich bereit erklärt, in umgekehrter Reihenfolge tätig zu sein und Sie mit Getränken zu versorgen", verkündete Peter Lenné. Zum Abschluss der Feierlichkeiten gab es noch eine besondere Führung durch die Johannes-kirche, auf die sich Hendricks besonders freute: "Ich war leider noch nie in der Kirche. Immer, wenn ich vor ihr stand, war sie abgeschlossen."

(jule)
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