Kolping-Diskussion Auch die alte Grundschule war ein Thema

Die Zukunft des Reeser Freibads drängte bei der Kolping-Runde andere Themen in den Hintergrund. Diskutiert wurde unter anderem die Zukunft des Reeser Grundschulgebäudes. Während sich Grünen-Chef Helmut Wesser für den Erhalt des denkmalgeschützten Hauses ("alles andere als eine Schrottimmobilie") aussprach, fand Bürgermeister Christoph Gerwers deutliche Worte: "Ich würde den ganzen Rummel am liebsten abreißen und dort ein Neubaugebiet schaffen." Bei allem Respekt für "sentimentale Erinnerungen" drohe die Immobilie zur Belastung für den Reeser Haushalt zu werden.

Als Beispiel nannte er eine denkmalgeschützte Kirche in Essen, die jährliche Heiz- und Nebenkosten von 60.000 Euro verursache. Auch die leerstehende Reeser Grundschule werde geheizt, "damit nicht alles kaputt geht", so Gerwers.

Aktuell fänden Gespräche mit Investoren statt, die den Gebäudeteil neben dem Amtsgericht für altengerechte Wohnungen nutzen könnten. Ein Umbau zu städtischen Büros sei zu teuer. Ein Jobcenter als Teil des großen Bauvorhabens auf dem Niag-Gelände sei dagegen die richtige Wahl.

Bürgermeister Gerwers kündigte an, die alte Grundschulturnhalle werde abgerissen, sobald die Dreifachturnhalle am Westring renoviert sei.

Zum Thema "Reeser Welle" bekräftigten alle Fraktionen, mit ihrem "Nein" zu weiteren Auskiesungen die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Rees hat genug für die Kiesindustrie getan", sagte SPD-Chef Peter Friedmann. "22 Prozent ausgekiester Stadtfläche sind genug." Helmut Wesser warnte, das Reeser "Nein" sei nur ein "Zwischenstand". Die Stadt könne noch vom Kreis überstimmt werden. "Wir dürfen uns nicht zu schnell zurücklehnen", sagte Wesser.

MICHAEL SCHOLTEN

(RP)
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