Emmerich Anwohner von Baum-Rodung überrascht

Emmerich · Zwischen Klever Straße und Kämpchenstraße ließ die Bahn 20 bis 25 größere Bäume fällen.

 Vor kurzem ließ die Bahn an der Strecke in Hüthum etliche Bäume fällen.

Vor kurzem ließ die Bahn an der Strecke in Hüthum etliche Bäume fällen.

Foto: RPO

Mit Verwunderung mussten vor gut vier Wochen Anwohner der Silutestraße in Hüthum zur Kenntnis nehmen, dass vor ihrer Haustüre die Bagger anrückten und die Motorsägen angeworfen wurden. 20 bis 25 größere Bäume, die direkt an der Bahnstrecke standen, wurden im Bereich zwischen Klever Straße und Kämpchenstraße abgeholzt.

Da die Fällaktion unmittelbar nach einem sehr stürmischen Wochenende erfolgte, konnten sich die Anwohner schon denken, dass es um die Behebung von Unwetterschäden ging, fragten sich aber auch, ob es wirklich nötig war, gleich alle Bäume zu roden, zumal die auf der gegenüberliegenden Seite, die in etwa genau so nah an der Strecke stehen, stehen gelassen wurden.

Die ungewohnt freie Sicht auf die Bahnstrecke hat für die Anlieger nun aber auch unangenehme Folgen: "Wir bekommen den Bahnverkehr jetzt deutlich lauter mit. Die Bäume haben einiges an Schall geschluckt", erklärte eine Leserin der Rheinischen Post der Redaktion am Telefon.

Wegen der hohen Zahl an Sturmschäden durch den Orkan "Xavier" muss die Deutsche Bahn derzeit einiges in dieser Hinsicht abarbeiten. Ein Bahn-Sprecher konnte der RP deshalb gestern keine konkreten Details zur Fällaktion in Hüthum mitteilen. "Unsere Mitarbeiter sind momentan mit zahllosen ähnlichen Vorgängen in ganz NRW befasst", sagte er.

Generell sei es so, dass die Deutsche Bahn AG zwar bemüht sei, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten, sie sei jedoch auch dazu verpflichtet, ihre Anlagen in einem betriebssicheren Zustand zu halten. "Es muss verhindert werden, dass Bäume oder Sträucher in das Gleisprofil hineinragen und die freie Sicht auf die Signale und auf die Strecke behindern." Auch der Schutz der Anlieger, vor Gefahren wie herabfallende Äste oder umstürzende Bäume, sei wichtig. Dass in Hüthum gleich eine ganze Reihe von Bäumen gefällt wurde, könne damit zusammenhängen, dass die Bäume vom Wind "angeschoben", also nicht mehr standsicher seien. "In diesem Fall geht die Sicherheit vor."

Übrigens: Da die Bäume auf dem Gelände der Bahn stehen, fallen sie auch nicht in das Baumkataster der Stadt Emmerich.

(bal)
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