Rees Ansturm auf den Reeser Büchermarkt

Rees · Viele Bücher- und Musikliebhaber nutzten gestern die Gunst der Stunde. Büchereileiter und Organisator Thomas Dierkes war mit der Besucherzahl zufrieden. "In der ersten Stunde waren schon über 400 Interessenten da", sagte er.

 Schon gleich zu Beginn der Veranstaltung strömten die Bücherfreunde ins Bürgerhaus.

Schon gleich zu Beginn der Veranstaltung strömten die Bücherfreunde ins Bürgerhaus.

Foto: Thorsten Lindekamp

Wenn draußen die Temperaturen einfach nicht steigen wollen, sich die Sonne hinter den grauen Regenwolken versteckt und der Niederrheiner getrost von "usseligem" Wetter spricht, dann ist die Zeit gekommen, sich mit einem guten Buch aufs Sofa zu setzen, eine Kanne Tee zu kochen und Sonntag Sonntag sein zu lassen. Was aber, wenn sich der Lesestoff zu Ende neigt? Abhilfe konnte da an diesem Wochenende der Büchermarkt im Bürgerhaus schaffen.

23 Händler waren gekommen, um ihre Neuheiten und alten Schätze an Büchern, Postkarten und Schallplatten zu präsentieren. Und trotz des doch recht ungemütlichen Wetters strömten die Besucher förmlich ins Bürgerhaus. Das fand auch Thomas Dierkes, Leiter der Stadtbücherei Rees. "In der ersten Stunde waren schon über 400 Besucher da", stellte er zufrieden fest. Und nicht nur das. Viele von ihnen, so beobachtete Dierkes, blieben auch wesentlich länger als nur eine Viertelstunde. "Die Leute bleiben und nehmen sich die Zeit zum Stöbern", betonte er.

Wie beispielsweise Daniel Dippe, der schon zum zweiten Mal von Goch aus die Reise zum Reeser Büchermarkt angetreten hatte. Es ist die Auswahl, die ihn lockt und durch das Angebot der Schallplatten stöbern lässt. Auch wenn diese gar nicht unbedingt sein Hauptanliegen sind. "Ich bin auf der Suche nach merkwürdigen Kinderbüchern", verrät er und meint damit Bücher, meistens doch recht alte, die zwar versuchen, Kindern schwierige Themen verständlich zu machen, doch aus heutiger Sicht eher wenig hilfreich sind. "Bücher wie zum Beispiel der Struwwelpeter", erzählt er. "Bücher, die aus heutiger Sicht eher verstörend oder brutal sind." Seine Frau, die als Grundschullehrerin arbeitet, ist mit ihm gekommen. "Sie sucht auch nach Kinderbüchern - allerdings nicht nach merkwürdigen", verrät er lachend.

Kinderbücher stehen auch bei Oliver Weber aus Haffen mit auf der Liste. Er besucht zum ersten Mal den Büchermarkt in Rees. Sein fünfjähriger Sohn Connor hält gerade ein Asterix-Buch in den Händen. Bisher kenne er nur die Filme, verrät sein Vater. Nun soll also das Heft folgen. Zugegeben, eine eher alte und klassische Kinderreihe. Doch genau die haben es dem Fünfjährigen auch angetan. "Er mag lieber die alten Serien und Comics als die neuen", sagt Weber nicht ohne Stolz und gibt auch seine Vorliebe preis: "Ich selbst bin auf der Suche nach Büchern von Stephen King."

In eine ganz andere Richtung geht da das Interesse von Uwe Schicht. Der Emmericher stöbert in alten Postkarten, die seine Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen. "Es ist einfach interessant, wie es früher ausgesehen hat", bemerkt er. Grundsätzlich ist auch er von dem "riesen Angebot" beeindruckt. Schon allein deshalb hat er sich nicht auf ein Gebiet festgelegt. Einfach mal stöbern lautet seine Devise.

(st)
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