Emmerich Altkleider: Stadt bremst kommerzielle Anbieter aus

Emmerich · Aktuell sind in Emmerich zahlreiche Altkleidercontainer von kommerziellen Unternehmen auf öffentlichen Flächen aufgestellt - ohne Genehmigung der Stadt. Das soll sich zukünftig ändern. Bürgermeister Peter Hinze und Vertreter des Roten Kreuzes, der Malteser und von Kolping unterschrieben jetzt einen Kooperationsvertrag. "Damit werden künftig ausschließlich diese gemeinnützigen, ortsansässigen Organisationen die Altkleidersammlung auf den öffentlichen Flächen unserer Stadt durchführen", sagte der Bürgermeister.

 Den Kooperationsvertrag unterzeichnen (v.l.): Stefan Walbohm, Peter Hinze, Guido Janssen, Maria Anna Kaußen, Dietrich Hannemann, Klaus Gruyters.

Den Kooperationsvertrag unterzeichnen (v.l.): Stefan Walbohm, Peter Hinze, Guido Janssen, Maria Anna Kaußen, Dietrich Hannemann, Klaus Gruyters.

Foto: Flintrop

Nach dem neuen Abfallwirtschaftsgesetz sind die Kommunal-Betriebe neben Abfall und Abwasser auch für Altkleider zuständig. "Bisher hatten wir im Stadtgebiet 40 Altkleider-Container stehen, zehn auf privatem und 30 auf städtischen Grundstücken", erläuterte Klaus Gruyters, Leiter der Kommunalbetriebe (KBE). Die Zahl sei schwankend, weil immer wieder alte Container abgeholt wurden und neue hinzukamen.

Wegen der neuen Gesetzgebung habe man dann diskutiert, ob die KBE die Sammlungen selber in die Hand nehmen soll, wie es beispielsweise in Kleve gemacht wurde. "Dieser Markt kann sehr lukrativ sein." Man müsse da aber die Wirtschaftlichkeit abwägen.

So werde der Abfall in Emmerich beispielsweise von einem externen Betrieb übernommen. Das Sammeln sei sehr personalaufwendig. "Wir haben den Beschluss gefasst, dass Verbände die Sammlungen weiterhin übernehmen, aber nur Emmericher Verbänden die städtischen Flächen zur Verfügung gestellt werden. "Alle Verbände wurden angesprochen. Malteser, Rotes Kreuz und Kolping zeigten Interesse und werden sich die Flächen teilen", so Gruyters. Alle drei haben Kleiderkammern.

Jetzt gilt es zunächst, die Flächen, auf denen noch andere Container stehen, zu leeren. "Wir rufen die Eigentümer an oder melden uns schriftlich bei ihnen. Außerdem werden Aufkleber auf die illegal stehenden Container geklebt, dass diese entfernt werden müssen", sagte Gruyters.

Sei das in zwei bis drei Wochen nicht erfolgt, werden die Mitarbeiter der KBE diese entfernen und auf dem Bauhof lagern. Insgesamt 32 Container - neun des DRK, elf von Kolping und zwölf der Malteser werden auf insgesamt 23 Stellplätzen in der Stadt verteilt. "Das ist eine ganz tolle Initiative der Stadt Emmerich", freute sich Maria Anna Kaußen vom Roten Kreuz. Auch Guido Janssen von den Maltesern begrüßte die Kooperation. Rund 70 Prozent der Kleidung aus den Containern sortiere man aus für die Kleiderkammern, etwa die Hälfte davon sei dafür geeignet. Der Rest gehe zu den Verwertern. "Das ist ein interessanter Markt, wobei die Preise sehr schwanken."

Die Malteser werden sieben neue Container beschaffen, Kolping übernehme einige der Kolpingfamilie Elten, erklärte Dietrich Hannemann. An den Containern ist erkennbar, von welchen Verband sie sind. Außerdem tragen alle einen großen Aufkleber mit dem Emmericher Wappen und der Aufschrift : "Lokale Sammelstelle - genehmigt von der Stadt Emmerich am Rhein."

Bürgermeister Hinze freut sich: "Mit dem Kooperationsvertrag kommen die Erlöse sozialen Verbänden zugute und bleiben in Emmerich.

(moha)
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