Emmerich 40 Jahre Notarztdienst am Willibrord-Spital

Emmerich · Seit vier Jahrzehnten versorgt das Krankenhaus den rechtsrheinischen Teil des Kreises Kleve. Für das Jubiläum lud der Leiter des Notdienstes alle Beteiligten zu einem Symposium ein.

 Am Nonnenplatz konnten Teilnehmer und Interessierte Fahrzeuge der Feuerwehr und des THW und den Abrollcontainer für MAnv - Massenanfall von Verletzten - besichtigen. Die Hundestaffel zeigte eine Vorführung.

Am Nonnenplatz konnten Teilnehmer und Interessierte Fahrzeuge der Feuerwehr und des THW und den Abrollcontainer für MAnv - Massenanfall von Verletzten - besichtigen. Die Hundestaffel zeigte eine Vorführung.

Foto: van Offern

1977 - vor 40 Jahren also - wurde der Notarztdienst im St. Willibrord-Spital zur Versorgung des rechtsrheinischen Teils des Kreises Kleve eingeführt. Seit dieser Zeit sind die Notärzte des Krankenhauses gemeinsam mit den Mitarbeitern der Rettungswache Emmerich und der Außenstelle Rees für die Versorgung der Notfallpatienten zuständig.

Früher war die Stadt Emmerich der Träger, heute ist es der Kreis Kleve. "In den ersten Jahren hatten wir zwischen 100 und 300 Einsätze pro Jahr, mittlerweile sind es über 1500", sagte Prof. Dr. Joachim van Alst, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Leiter des Notarztdienstes im St. Willibrord-Spital, der seit 32 Jahren im Notarztdienst tätig ist. Jetzt wurde das 40-jährige Bestehen mit einem notfallmedizinischen Symposium im PAN "gefeiert".

Zu Beginn war dieser Dienst für die Ärzte eine Nebenaufgabe zu den klinischen Tätigkeiten, das hat sich später geändert. Während des 24-stündigen Notarztdienstes sind die Ärzte von anderen Diensten befreit. Durch den Strukturwandel im Gesundheitswesen, aber auch durch die Entwicklung der Krankenhäuser am Niederrhein und die Entstehung von Fachzentren, sind die Anforderungen an die Notärzte und ihre Einsatzzeiten gestiegen. "Ein Patient mit Herzinfarkt wird beispielsweise in die Krankenhäuser in Kleve, Bocholt oder Wesel gebracht, ein Schlaganfall-Patient in die Föhrenbachklinik in Bedburg-Hau. Das ist teilweise mit langen Fahrzeiten verbunden", erklärte Dr. van Alst. Auch die Zunahme des Gefahrgut-Güterverkehrs auf dem Rhein, der Betuwelinie und auf den Autobahnen, und die Gefahr in Form von Terrorlagen, könnten künftig zu nicht bekannten Einsatzlagen führen. "Da ist es gut, dass eine enge Zusammenarbeit unter anderem mit den Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und Feuerwehr besteht."

Beim Symposium kamen Rettungsdienstpersonal, Ärzte, Vertreter der Hilfsorganisatoren, der Feuerwehr, der Polizei und des THW zusammen. "Die Idee für den heutigen Tag war, alle an einen Tisch zu bringen", sagte Dr. van Alst, der sich freute, dass 120 Personen die Einladung annahmen, davon 75 Ärzte und 45 Rettungsdienstmitarbeiter.

Von 10 bis 16 Uhr gab es Referate und Vorträge: Dr. Marc Achilles vom Marien-Hospital Wesel sprach zum Thema "Die Geschichte der Reanimation". Dr. Andreas Klimkiewicz und Dr. Uwe Monser, beide vom Willibrord-Spital, referierten über den Thoraxschmerz aus internistischer und aus thoraxchirurgischer Sicht. Dr. Ralf Wibbeling, ebenfalls aus Emmerich, referierte über den "Einsatz im Erdbebengebiet".

Dr. Jens Schwietring aus Koblenz hatte das Thema "Taktische Medizin vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedrohungslage". Prof. Heiner Woltering, beauftragter Sanitätsoffizier vom Kreisverbindungskommando Borken, sprach über die zivil-militärische Zusammenarbeit. Martin Kroll von der Feuerwehr Emmerich über die Betuwe und "Das Sicherheitskonzept bei der Versorgung von eisenbahntechnischen Unglücksfällen".

(moha)
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