Emmerich 382 Flüchtlinge leben derzeit in der Stadt

Emmerich · Sozialamtsleiter Hans Sterbenk gibt im Ausschuss einen Überblick über die derzeitige Lage.

Mit Stand von Dienstag lebten in Emmerich 382 zugewiesene Flüchtlinge. Sie wohnen in der Unterkunft an der Tackenweide und in Wohnungen, die in über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.

In der Notunterkunft Hansahalle halten sich aktuell 80 Personen auf. 72 von ihnen wurden am Montag nach Münster zur polizeilichen Registrierung gebracht und danach anderen Kommunen zugewiesen. Auch die Asylanträge werden neuerdings nicht mehr in Emmerich gestellt.

Die aktuellen Zahlen gab Fachbereichsleiter Hans Sterbenk im jüngsten Sozialausschuss bekannt. Da die auf Veranlassung der Bezirksregierung eingerichtete Notunterkunft auf 150 Plätze angelegt ist, erwartet die Stadt Emmerich in diesen Tagen weitere Busse mit Neuankömmlingen.

Bis vor zwei Wochen noch seien die Flüchtlinge in Emmerich registriert worden: "Die Polizei kam in die Notunterkunft", so Sterbenk auf eine Frage von Jeanet Luitwieler (CDU). In Emmerich würden die Daten der Flüchtlinge direkt nach der Ankunft nur grob erfasst. Sie bekämen dann eine Karte mit Namen, Nationalität und Betten-Nummer: "Das ist auch die Legitimation für die Halle", so Sterbenk.

Sultan Seyrek (SPD) fragte nach, ob die Verwaltung nicht eine Übersicht erstellen könnte über die zugewiesenen Flüchtlingskinder, so dass man Betreuungsangebote darauf besser abstellen könne. Laut Sterbenk gibt es so eine Statistik bereits, diese müsse aber noch auf den neuesten Stand gebracht werden. Dafür habe man in den letzten Wochen einfach keine Zeit gehabt.

Seyrek wusste zu berichten, dass viele Flüchtlinge aus Angst auf Anraten von Schleusern ihre Ausweispapiere erst einmal in ihren Heimatländern ließen. Erst wenn sie eine sichere Bleibe gefunden hätten, würden Familienangehörige die Dokumente auf dem Postweg nachsenden.

Mehr als die Hälfte habe ihre Papiere aber dabei, so Hans Sterbenk, die anderen bekämen Ersatzpapiere. Das Problem, dass viele Flüchtlinge schon kurz nach ihrer Ankunft die Notunterkunft wieder verlassen würden, stelle sich derzeit nicht mehr (die RP berichtete), so Sterbenk. Vor ein paar Tagen seien allerdings sechs Flüchtlinge aus Bangladesch morgens nicht mehr da gewesen.

Die Gesundheitskarte für Asylbewerber kommt nicht. Auch diese war ein Thema im Sozialausschuss. Für den Antrag der Grünen fand sich in dem Gremium aber keine Mehrheit.

Bei Stimmengleichheit von 8:8 kam der Verwaltungsvorschlag zum Zuge, die sich vor allem aus Kostengründen gegen die Karte ausgesprochen hatte.

(nk)
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