Rees 2016 wird das Jahr des Affen

Rees · Eine Reisegruppe der evangelischen Kirchengemeinde Haldern erlebt die Neujahrsfeierlichkeiten in Südostasien mit.

Als Buddha die Erde verlassen wollte, rief er alle Tiere der Welt zu sich. Doch nur zwölf Tiere kamen, um ihn zu verabschieden: die Ratte, der Büffel, der Tiger, der Hase, der Drache, die Schlange, das Pferd, die Ziege, der Affe, der Hahn, der Hund und das Schwein. Zur Belohnung benannte Buddha ein jedes Jahr nach einem der Tiere, und zwar in der Reihenfolge ihres Eintreffens. 2016 wird das Jahr des Affen sein, so wie zuvor auch 2004, 1992, 1980, 1968, 1956, 1944 oder 1932. Menschen, die im jeweiligen Jahr geboren wurden, tragen den Affen in ihrem Herzen.

Das chinesische und vietnamesische Jahr beginnt jedoch nicht am 1. Januar, sondern diesmal am 8. Februar. Eine Reisegruppe der evangelischen Kirchengemeinde Haldern, die vom 29. Januar bis 20. Februar Thailand, Kambodscha und Vietnam erkundet, wird viel von den Neujahrsfeierlichkeiten in Südostasien miterleben. "Chuc Mung Nam Moi!", rufen dann die Vietnamesen, wenn sie sich und ihren Mitmenschen ein frohes neues Jahr wünschen. Über die Begegnung mit westlichen Besuchern freuen sie sich besonders. Denn für Vietnamesen ist es wichtig, wen sie am Neujahrstag treffen. Diese Personen sind repräsentativ für den Verlauf des weiteren Jahres. Ein vermeintlich reicher Europäer, der unverhofft vor der Haustür steht, ist da sehr willkommen.

In den Tempeln und Klöstern herrscht zum mehrtägigen Tet-Fest reges Treiben. Die Menschen beten und bringen Opfer dar. Gefälschte Geldscheine werden im Feuer verbrannt, damit sich die eigene Finanzlage im Laufe des Jahres bessert, echte Geldscheine werden in großen Mengen in Spendenboxen der Tempel geworfen. Zum Tet-Fest kommen die Familienmitglieder aus allen Provinzen und Ländern zusammen. Tet ist wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Und was dem Deutschen sein Tannenbaum, ist dem Vietnamesen sein Mandarinenbäumchen. Überall in den Städten sieht man, wie Menschen die bis zu anderthalb Meter hohen Bäumchen auf die Gepäckträger ihrer Mofas schnallen und nach Hause bringen.

Wer im Tierkreiszeichen des Affen geboren wurde, ist nach vietnamesischem Glauben lustig und energiegeladen, liebevoll und fröhlich, aber auch sehr gerissen, kreativ und großzügig. Ein Laster des Affen ist es, zu viel zu essen. Immer und überall. Berühmte "Affen" der Weltgeschichte sind Julius Caesar, Leonardo da Vinci, Paul Gauguin, Richard von Weizsäcker, Herbert von Karajan, Elizabeth Taylor, Gerhard Schröder, Herbert Grönemeyer, Celine Dion und Tom Hanks.

Die Halderner Reisegruppe wird in Südostasien immer wieder auf Affen treffen. Seien es die frechen Makaken, die in den Tempeln und Klöstern herumspringen und um Futter betteln, sei es der Affengott Hanuman, der prominent in den Wandreliefs von Angkor Wat zu sehen ist. Im Epos Ramayana, das die Geschichte des Gottes Rama erzählt, spielt Hanuman eine zentrale Rolle. Er ist der General eines Affenheeres von Königs Sugriva. In Indien, besonders im Himalaya, leben Hanuman-Languren, die nach dem Affengott benannt wurden. Sie genießen völlige Narrenfreiheit und werden von den Tempelbesuchern gefüttert, weil die Tiere als Wiedergeburt der Gottheit gelten.

(RP)
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