Duisburg Zehn Millionen für schöneren Norden

Duisburg · Auf dem Gelände der alten "Zeche Friedrich Thyssen" in Marxloh soll in den nächsten vier Jahren ein Gewerbegebiet mit angrenzender Grünanlage entstehen. Geplant ist außerdem eine Umgehungsstraße.

 Trotz der Industrie am Rhein gibt es noch viel Grün im Stadtnorden. Auf der Brache zwischen Fahrn und Marxloh soll der "Friedrich-Park" entstehen.

Trotz der Industrie am Rhein gibt es noch viel Grün im Stadtnorden. Auf der Brache zwischen Fahrn und Marxloh soll der "Friedrich-Park" entstehen.

Foto: Reichwein

1976 wurde auf der Zeche Friedrich Thyssen die letzte Kohle gefördert. Doch 40 Jahre später hat sich auf der Brache zwischen Marxloh und Fahrn so gut wie nichts verändert. Nun soll auf den rund 25 Hektar der "Friedrich-Park" entstehen. Gestern stellten die Stadt und thyssenkrupp das Vorhaben vor.

Der Konzern ist Eigentümer des Geländes und saß bei den Planungen mit am Tisch. Kern der Überlegungen ist es, das Grundstück sowohl gewerblich zu nutzen, als auch Raum für Grün und Freizeit zu schaffen. Zudem soll es eine Umgehungsstraße geben. Sie soll an der A59-Abfahrt Fahrn den Durchgangsverkehr an den Wohngebieten vorbei in Richtung Walsum lenken.

Auf dem großen Gelände sollen rund sechs Hektar für kleine bis mittlere Gewerbebetriebe entwickelt werden. Es wird nur eine zentrale Zu- und Ausfahrt aus der Industriefläche geben, um den Verkehr gezielt lenken zu können. Die benötigten Grundstücke wird die Stadt von thyssenkrupp kaufen und sich das Geld dann später von den Gewerbebetrieben zurückholen.

Der größte Teil, 19 Hektar, des zukünftigen Friedrich-Parks wird aus Grünflächen bestehen. "Dieses zusätzliche Grün im Norden der Stadt soll die Lebensqualität der Menschen erhöhen", sagt Oberbürgermeister Sören Link. Die Begrünung wird thyssenkrupp übernehmen. Für die konkrete Ausgestaltung setzt das Unternehmen auf Vorschläge der Bürger, die sie im Laufe der Planung einbringen können. Der Zeitrahmen zur Realisierung des Projektes sei sehr ambitioniert, wie Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement, zugibt. Bis Mitte 2018 soll Planungsrecht geschaffen werden. Danach könnten erste Baumaßnahmen in die Wege geleitet werden, wie die Infrastruktur oder erste Gewerbeeinheiten.

Da für die Querspange Fördermittel des Landes notwendig sind, verlängert sich die Planungszeit. Realistisch sei, so nimmt es die Stadt an, dass der Förderantrag im Herbst 2019 bewilligt werde. Dann brauche es noch ein bis zwei Jahre, um die Bauarbeiten auszuschreiben und auszuführen. Optimistisch gerechnet könnten dann 2020 oder auch ein Jahr später dort die ersten Autos fahren.

"Die genauen Kosten für das Projekt sind noch unklar und hängen von weiteren Untersuchungen ab", erklärt Trappmann. Er schätzt, dass diese knapp unter zehn Millionen Euro liegen werden. Die Stadt rechnet fest damit, dass das Land einen Teil der Kosten stemmt und den Bau der Querspange fördert.

Aus Düsseldorf seien eindeutig positive Signale gekommen, die Umgestaltung des Zechengeländes finanzieren zu wollen.

(jlu)
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