Duisburg Wolfram Syben ist neuer Superintendent

Duisburg · Der 52-jährige Familienvater aus Mönchengladbach ist der erste Hauptamtliche in dieser Position. Er setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Thorsten Maes durch.

 Wolfram Syben war zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Oberhausen und dann 15 Jahre Schulpfarrer am Adolfinum.

Wolfram Syben war zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Oberhausen und dann 15 Jahre Schulpfarrer am Adolfinum.

Foto: Klaus Dieker

Der neue Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Moers, zu dem auch der Duisburger Westen gehört, heißt Wolfram Syben. Er folgt auf Ferdinand Isigkeit, der nach 15 Jahren in dem Amt ins Landeskirchenamt nach Düsseldorf wechselt. Während der Kreissynode, die am Wochenende in Essenberg-Hochheide stattfand, wurde der 52-jährige von den 130 Synodalen aus 28 Kirchengemeinden und weiteren stimmberechtigten Mitgliedern gewählt.

Syben setzte sich in zweiten Wahlgang mit 71 zu 57 Stimmen gegen Thorsten Maes durch. Der Pfarrer der Stadtkirche bekleidet damit das Amt des Synodalassessors, welches dem eines Stellvertreters entspricht. Als Skriba ( Schriftführer) wählte die Synode Matthias Immer, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg. Teil des Bewerbungsverfahrens waren unter anderem eine Predigt und ein zehnminütiger Vortrag mit anschließender Fragerunde vor der Synode gewesen.

Wolfram Syben stammt aus Mönchengladbach und ist Familienvater mit drei Kindern im Alter von 21, 19 und 17 Jahren. Er war zwölf Jahre lang Gemeindepfarrer in Oberhausen-Sterkrade und ist seit fast 15 Jahren als Schulpfarrer am Gymnasium Adolfinum tätig. Diese Arbeit sei für ihn äußerst spannend und lehrreich gewesen. Die Begegnung mit unterschiedlichen Familien, die zum Teil wenig mit der Kirche zu tun hätten, habe ihm einen weiten Blick über den Tellerrand gegeben. Da er bereits seit acht Jahren das Amt des Skriba ausfülle und zudem stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Nordrhein sei, fühle er sich gut vorbereitet auf das Amt des Superintendenten, sagte er am Rande der Synode.

Sein Führungsstil werde von einer offenen Gesprächskultur geprägt sein, die alle Interessen berücksichtigt. Er setze auf eine "belebende Kultur des Gesprächs nach innen und nach außen". Die Verantwortlichen müssten sich zunächst miteinander ihres Glaubens vergewissern, um dann mutig nach außen sprechen zu können. "Wir haben mit der christlichen Botschaft den Menschen das beste Angebot überhaupt zu machen", sagte Syben. Damit dies ankomme, müsse Kirche sich den Realitäten anpassen und in der Öffentlichkeit sichtbar und hörbar werden. "Wir müssen uns trauen zu verkünden, wofür wir stehen", so Syben. Die konkrete Ausformung der Botschaft Jesu Christi in der Welt sei das ein Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

Als Superintendent ist Syben nun Dienstherr aller Pfarrer im Kirchenkreis und repräsentiert diesen nach außen. Er will die strukturellen Veränderungen im Kirchenkreis weiter führen. Dazu gehören Überlegungen, wie die Kirchengemeinden in den sechs Regionen stärker zusammenarbeiten können. Um dem Mitgliederschwund durch demographischen Wandel und Säkularisierung entgegenzuwirken und wieder mehr junge Leute anzusprechen, möchte er den Gemeinden Mut machen, neue Wege zu gehen.

Als erster hauptamtlicher Superintendent muss Syben seine bisherige Wirkungsstätte am Adolfinum verlassen. "Der Abschied fällt schwer, denn ich habe mich dort sehr wohl gefühlt", sagt er. Eine der Herausforderungen, die ihn jetzt erwarten, ist der Umzug von der Seminarstraße in die Mühlenstraße. Zurzeit finden in den Etagen über der Volksbank umfangreiche Umbaumaßnahmen statt. Die Übergabe der neuen Räumlichkeiten für Verwaltung, Diakonisches Werk und Neues Evangelisches Forum sind für Mai 2017 geplant. Im Laufe des Jahres soll dann der Umzug stattfinden.

(RP)
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