Duisburg Wohnprojekt nimmt Gestalt an

Duisburg · Die Pläne für das Mehrgenerationenhaus auf dem Gelände der ehemaligen Kirchfeldschule sind vorgestellt worden. Die Schule soll erst abgerissen werden, wenn für die derzeitigen Mieter Alternativen gefunden sind.

Senioren und junge Familien, einträchtig vereint. Man unterstützt sich gegenseitig: Hilfe beim Einkaufen gegen Babysitten, Rasen mähen und Blumen gießen gegen eine flexible "Oma" zum Ausleihen — ein Gesellschaftstraum des Mehrgenerationenhauses, der in Rumeln-Kaldenhausen nun konkrete Gestalt annimmt.

Schon seit Ende 2007 kämpft Maren Walla-Kaufmann als Vorsitzende des Vereins "WiR — Wohnen im Ruhestand" darum, einen entsprechenden Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen Kirchfeldschule zu erwirken. Am Donnerstagabend hatten Bürger bei einer öffentlichen Sondersitzung der Bezirksvertretung die Möglichkeit, sich in das Planungsverfahren einzubringen. Dass die Ideen, Anregungen, Wünsche und Zielvorstellungen auch tatsächlich Beachtung finden sollen, das beschlossen die Bezirksvertreter im Anschluss einstimmig.

Zwei Bauabschnitte

Etwa 70 Bürger, die meisten entweder Grundstückseigentümer im unmittelbaren Umfeld oder "WiR"-Vereinsmitglieder, lauschten den Ausführungen von Anke Steinbicker vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement zu den beiden getrennt anzugehenden Bauabschnitten auf dem Gelände. Ziel dieser Zweiteilung ist laut Steinbicker, dass das aktuell noch genutzte Gebäude der alten Kirchfeldschule mit den darin befindlichen Einrichtungen und Gewerben so lange wie möglich zur Verfügung steht. Erst nach Abschluss des ersten Bauabschnitts, in dem ausschließlich die brachliegenden Flächen und Wiesen bebaut werden, gehe es im zweiten Anlauf an den Abriss des Gebäudes der alten Schule.

Insbesondere Grüne und SPD bekräftigten gegenüber verunsicherten Bürgern, dass der zweite Bauabschnitt erst grünes Licht bekomme, wenn man alternative Räume für das Bienenmuseum, die Polizeiwache und das Sportstudio gefunden habe.

Spielplatz wird aufgenommen

Für etwas Unmut speziell bei jungen Familien sorgte die Tatsache, dass auf den Bauskizzen eine Spielplatzfläche fehlt. "Dass wir bisher noch nicht so intensiv über Kinderspielplätze gesprochen haben liegt einfach daran, dass uns für das Projekt noch junge Familien im Boot fehlen", sagte Maren Walla-Kaufmann. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, brauche die Ausarbeitung der Entwürfe aber gerade auch die Sichtweise unterschiedlicher Menschen. Walla-Kaufmann bekräftigte, wie froh sie sei, dass dieser Vorschlag in die Diskussion eingebracht worden sei. Man werde ihn in die Pläne aufnehmen.

Nach der Sitzung zeigte sie sich durchaus zufrieden mit dem Verlauf. "Ich hatte schon ein wenig Angst gehabt, dass kritische Anwohner eine seltene Fledermausart ins Feld führen, die dann naturschutzrechtlich plötzlich wieder ein riesiges Hindernis geworden wäre", sagte sie erleichtert.

(RP)
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