Duisburg Wissens-Netzwerk über die Grenzen

Duisburg · Die Wissensallianz Rhein-Waal präsentierte im Euregio-Forum Ergebnisse aus drei Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen Euregio, den Kammern, den Hochschulen und der Unternehmerschaft.

 André Stern (v.l.), park.ID, Andreas Kochs, stellvertretender Geschäftsführer Euregio Rhein-Waal, Gerhard Heusipp, Hochschule Rhein-Waal, Reinier van 't Hooft, Medintec b.v., Piet Boomsma, Projektmanager, Anne-Marie Haanstra, Hogeschool Arnhem/Nijmegen und André Rutten, Kamer van Koophandel.

André Stern (v.l.), park.ID, Andreas Kochs, stellvertretender Geschäftsführer Euregio Rhein-Waal, Gerhard Heusipp, Hochschule Rhein-Waal, Reinier van 't Hooft, Medintec b.v., Piet Boomsma, Projektmanager, Anne-Marie Haanstra, Hogeschool Arnhem/Nijmegen und André Rutten, Kamer van Koophandel.

Foto: Gottfried Evers

Erst wenn man voneinander weiß, kann man zusammenarbeiten: Als Reinier van 't Hooft, CEO der niederländischen Medintec b.v., einen Partner für die Entwicklung einer Videobrille suchte, die auch unter der magnetischen Belastung in einem MRT funktioniert, wandte er sich an die Radboud-Uni in Nimwegen. Die verwies den Unternehmer aus Oosterbeek an die "Wissensallianz" der Euregio Rhein-Waal. Und die wussten weiter, konnten sogar mit Fördermitteln helfen.

Inzwischen steht die Brille, die bei den MRT-Untersuchungen eingesetzt werden soll, kurz vor dem Prototyp. Van 't Hooft möchte sie 2017 in Serienreife haben. Sie wird einerseits die Angst vor der MRT-"Röhre" nehmen können, sie wird aber auch gezielt zur Untersuchung bestimmter Gehirn-Regionen eingesetzt werden können, beispielsweise bei Alzheimer oder Epilepsie, erklärt André Stern von spark.ID. Die Firma sitzt in Dinslaken und arbeitet inzwischen eng mit Medintec zusammen, man denkt über ein Joint-Venture nach. Möglich wurde das über das neue Netzwerk der Wissensallianz Rhein-Waal, beteiligt an der optischen Berechnung der Brille war auch die Hochschule Rhein-Waal. Jetzt, wo man durch die Wissensallianz voneinander weiß, kann man bestens zusammenarbeiten.

Piet Boomsma, Projektmanager der Wissensallianz Rhein-Waal der Euregio Rhein-Waal, stellte jetzt die Ergebnisse des dreijährigen Projektes "Wissensallianz Rhein-Waal" vor. Zwar ist die Projektförderung für die diversen, mit der Wissensallianz verbundenen innovativen Projekte wie die MRT-Video-Brille, jetzt ausgelaufen, doch das Netz der Allianz verknüpft weiterhin die wichtigen Knotenpunkte in der Euregio und macht Wege frei. Verbunden im Netzwerk sind die Universitäten Wageningen, Duisburg-Essen, Nimwegen und Eindhoven, die Hochschulen Rhein-Waal und Arnheim/Nimwegen, die Euregio Rhein-Waal, die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer und die niederländische Kamer van Koophandel. 4,5 Millionen Euro aus Interreg-EU-Mitteln, aus Mitteln der Länder Nordrhein-Westfalen, Limburg, Noord Brabant und Gelderland und dem NL-Wirtschaftsministerium, hatte die Euregio ausgeschrieben. "Wir haben in der Regio eine sehr hohe Wissensdichte mit 15 Hochschulen diesseits und jenseits der Grenze - das ist eine ausgezeichnete Voraussetzung, um grenzüberschreitende Projekte zu starten", sagt Piet Boomsma.

Also setzte er sich mit seinem Team in der Euregio daran, diese zusammenzuführen und mit der Unternehmerschaft zu verknüpfen. "Das gemeinsame Ziel der neun Partner war es zu entdecken, welches Innovationspotenzial die Regio Rhein-Waal birgt - und wie sich dieses Potenzial gewinnbringend nutzen lässt. So dass Unternehmer und unternehmerische Studenten die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Tatsächlich gelang es, 15 Projekte vorstellen zu können, von denen einige darauf brennen, endlich auf den Markt zu kommen, so Boomsma. Darunter ein Hemd, das die richtige (Körper-)Haltung seines Trägers prüft sowie einen digitalen Kumpel für Kinder mit geistiger oder körperlichen Behinderung.

(RP)
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