Duisburg "Wien bleibt Wien" beim Johann Strauß Ensemble

Duisburg · Jetzt hat das neue Jahr wirklich begonnen, denn seit dem Jahr 2000 füllt das Neujahrskonzert des Johann Strauß Ensembles aus dem Dunstkreis der Duisburger Philharmoniker am jeweils ersten Wochenende des Jahres mindestens zweimal das Opernfoyer im Theater (die RP berichtete). Diesmal lautete der Titel "Melodienträume".

 Das Ensemble hat längst den Dreh raus, wie man die Musik von Johann Strauß & Co. am besten herüberbringt.

Das Ensemble hat längst den Dreh raus, wie man die Musik von Johann Strauß & Co. am besten herüberbringt.

Foto: Duisburger Philharmoniker

Das ist immer ein großer Auftritt für Daniel Draganov (Violine, Leitung und Moderation), Johannes Heidt (Violine), Veaceslav Romaliski (Viola), Friedemann Pardall (Violoncello), Ingo Feltkamp (Kontrabass, dies war sein letztes Neujahrskonzert vor der Pensionierung) und Dirk Wedmann (Klavier). Dieses Ensemble hat längst den Dreh raus, wie man die Musik von Johann Strauß & Co. am besten herüberbringt: mit Schwung und Schmelz, aber zugleich als philharmonische Kammermusik. Und die Mischung macht's, ein kurzweiliges Programm aus bekannten und weniger bekannten Stücken. Es begann wie vor 18 Jahren mit dem Marsch von Johann Schrammal "Wien bleibt Wien" (dessen Titel der Satiriker Karl Kraus als "eine Drohung" empfand). Später kam dann der "Vindobona-Marsch" von Karl Komzák, der den römischen Namen Wiens aufgreift und sich sehr tief vor Schrammels Marsch verbeugt. Zum ersten Mal seit 15 Jahren erklang bei dieser Veranstaltung wieder der Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau". Dabei waren aber auch der Mexikaner Juventino Rosas mit seinem Walzer "Sobre las olas" ("Über den Wellen") und der Däne Jacob Gade mit seinem Tango "Jalousie", der in vielen Filmen verwendet wurde.

Klar, dass auch die beiden bewährten Gesangs-Solisten wieder begeisterten. Die Sopranistin Romana Noack ist seit 1995 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Hier ließ sie ihr sinnliches Timbre vor allem dem vor 70 Jahren gestorbenen Franz Lehár zukommen, besonders mit "Liebe, du Himmel auf Erden" aus dessen Operette "Paganini". Der Tenor Martin Koch begann seine Karriere gleichfalls an der Rheinoper und ist inzwischen fest an der Kölner Oper.

Im Neujahrskonzert wurde er bejubelt für den Robert-Stolz-Schlager "Weine nicht" aus dem Film "Zauber der Bohème" und das "Wolgalied" aus der Lehár-Operette "Der Zarewitsch". Und klar, dass die beiden auch wieder ihre beliebten Duette hinlegten, vor allem das flotte "Komm mit nach Varasdin" aus der Operette "Gräfin Mariza" von Emmerich Kálmán.

(hod)
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