Duisburg Wiederhören mit Jonathan Darlington

Duisburg · Ein Höhepunkt der Saison 2015/16 der Duisburger Philharmonischen Konzerte ist die monumentale und abendfüllende Sinfonie Nr. 3 d-Moll von Gustav Mahler, eine ganze Welt in Tönen. Zweiter Teil einer kleinen Vorschau.

 Duisburgs aktueller Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi...

Duisburgs aktueller Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi...

Foto: Andreas Köhring

Nach dem Jahreswechsel geht die Saison 2015/16 der Duisburger Philharmonischen Konzerte am 20. und 21. Januar (Mittwoch und Donnerstag) mit der Nr. 5 "russisch" weiter: Radek Baborák, Duisburgs aktueller "Artist in Residence" (Gastkünstler), stellt sich vor mit dem neoromantischen Konzert für Horn und Orchester B-Dur op. 91 von Reinhold Glière. Axel Kober, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg, dirigiert außerdem die Ouvertüre über drei russische Themen von Mili Balakirew, die Kantate "Johannes Damascenus" op. 1 von Sergej Tanejew mit dem "philharmonischen chor duisburg" und die Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 "Symphonie classique" von dem vor 125 Jahren geborenen Sergej Prokofjew. - Nach Meinung von Duisburgs Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi sollte jedes Sinfonieorchester einmal pro Saison ein Konzert nur mit Werken von Johannes Brahms spielen. Im sechsten Philharmonischen Konzert am 17. und 18. Februar ist es hier so weit: auf dem Programm stehen Brahms' jeweiliger Erstling der Gattungen Klavierkonzert (d-Moll op. 15 mit der Ausnahmesolistin Elisabeth Leonskaja) und Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68.

 und sein Vorgänger Jonathan Darlington.

und sein Vorgänger Jonathan Darlington.

Foto: rp-archiv

Der britische Dirigent Jonathan Darlington war von 2002 bis 2011 Duisburgs Generalmusikdirektor. Sein feiner Sinn für die Farben und Aromen der französischen Musik ist hier noch in bester Erinnerung. Im siebten Philharmonischen Konzert am 9. und 10. März kehrt der charismatische Maestro als Gastdirigent zurück, mit der charmanten Sinfonie C-Dur von Georges Bizet und den wirbelnden Walzerdelirien in dem Tanzpoem "La valse" von Maurice Ravel. Nach der Pause ist der 1991 in Rastatt geborene Pianist Frank Dupree der Solist in der Sinfonie Nr. 2 für Klavier und Orchester "The Age of Anxiety" von Leonard Bernstein. Sie fängt höchst suggestiv die äußerlich lässige, innerlich aber zum Zerreißen gespannte Atmosphäre im New York der Nachkriegszeit ein.

Eine ganze Welt in Tönen öffnet sich dann im achten Philharmonischen Konzert am 6. und 7. April mit der monumentalen und abendfüllenden Sinfonie Nr. 3 d-Moll von Gustav Mahler. Die Ausführenden sind die Altistin Birgit Remmert, die Damen des "philharmonischen chores duisburg", Einstudierung Marcus Strümpe, der Mädchenchor am Essener Dom, Einstudierung Raimund Wippermann, und natürlich die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Giordano Bellincampi.

Als Kontrast kommt dann im neunten Philharmonischen Konzert am 27. und 28. April eine viel kleinere Besetzung mit dem Gastdirigenten Reinhard Goebel, denn auf dem Programm stehen Werke von Joseph Haydn und seinen Schülern: die Sinfonie c-Moll VB 148 "Symphonie funèbre" von dem "schwedischen Mozart" Joseph Martin Kraus auf den Tod des schwedischen Königs Gustav III, dessen Ermordung später die Oper "Ein Maskenball" von Giuseppe Verdi inspirierte, das Konzert für Violine (Mirijam Contzen) und Orchester Nr. 1 D-Dur von Franz Clement, der später der Solist bei der Uraufführung des Violinkonzerts von Ludwig van Beethoven war, die Haydn-Sinfonie Nr. 85 B-Dur "La Reine" und die Sinfonie D-Dur op. 36 von Paul Wranitzky, der später die erste öffentliche Aufführung von Haydns "Schöpfung" leitete.

Nach dem ersten und dem fünften hat auch das zehnte Philharmonische Konzert am 25. und 26. Mai ein russisches Programm. Auf die Suite für kleines Orchester op. 26 "Die Komödianten" von Dmitri Kabalewski, das ist die mit dem berühmten Galopp, und die Suite aus dem Ballett "Der Feuervogel" in der Fassung von 1919 von Igor Strawinski folgt das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30 von Sergej Rachmaninow mit dem 1995 geborenen Solisten Leonardo Colafelice.

Ein Fest für die Horngruppe der Duisburger Philharmoniker ist im elften Philharmonischen Konzert am 15. und 16. Juni das Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur op. 86 von Robert Schuman. Zugleich ist das dann ein Abschiedsgruß an den weithin geschätzten Solo-Hornisten Ioan Ratiu, der sich mit diesem Abend nach über 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Gastdirigent Constantin Trinks rahmt mit dem Kaiserwalzer op. 437 von Johann Strauß (Sohn) und Schumanns Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61.

Die Saison endet mit dem zwölften Philharmonischen Konzert am 6. und 7. Juli. Chloe Hanslip ist die Solistin im Violinkonzert D-Dur op. 61 von Beethoven, und von den sieben verschiedenen Versionen der Sinfonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische" von Anton Bruckner hat Bellincampi diejenige von 1888 ausgewählt.

(hod)
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