Duisburg Wie der Lack auf die Bahnen kommt

Duisburg · In der Lackierhalle der Duisburger Verkehrsgesellschaft werden jährlich rund 100 Aufträge bearbeitet. Die DVG legt dabei großen Wert auf den Schutz ihrer Mitarbeiter.

 Die Arbeiten an den Bahnen werden daher häufig abends und in der Nacht ausgeführt. In Vollmontur, also in einem Anzug mit Belüftung, im Fachjargon Frischluftanzug genannt, gehen die Mitarbeiter dabei zur Sache.

Die Arbeiten an den Bahnen werden daher häufig abends und in der Nacht ausgeführt. In Vollmontur, also in einem Anzug mit Belüftung, im Fachjargon Frischluftanzug genannt, gehen die Mitarbeiter dabei zur Sache.

Foto: Daniel Tomczak

Im rot-weißen Look geht es für die Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) Tag für Tag durch das Duisburger Stadtgebiet. Doch hierbei handelt es sich nicht um irgendein rot und irgendein weiß: Es sind die Farben der DVG. Die Bahnen tragen diese seit mehr als 30 Jahren. Aber wie kommen die Farben auf die Bahnen und was müssen die DVG-Mitarbeiter beim Lackieren beachten? Ein Blick hinter die Kulissen der Lackierhalle klärt auf.

Ist der Lack an einer der DVG-Bahnen beschädigt oder ab, dann ist das ein Fall für die Mitarbeiter der DVG in der Lackierhalle. Diese Halle ist etwa 40 Meter lang und fünf Meter breit. Darin findet jeweils eine Bahn Platz.

 Der Fahrzeuglackierer Senol Bekdas besprüht eine Straßenbahn der DVG am Betriebshof Grunewald mit weißer Farbe.

Der Fahrzeuglackierer Senol Bekdas besprüht eine Straßenbahn der DVG am Betriebshof Grunewald mit weißer Farbe.

Foto: Daniel Tomczak / DVV

Senol Bekdas und Hans-Günter Poth sorgen dafür, dass die Bahnen mit frischem Lack auf den Schienen unterwegs sind. "In der Regel müssen nur einzelne Stellen ausgebessert werden", weiß Bekdas. "Dass eine Bahn komplett lackiert werden muss, kommt kaum noch vor." Die Schäden entstehen meistens durch Unfälle mit Pkw oder durch Vandalismus. Das beschädigte Teil wird dann herausgetrennt und durch ein neues ersetzt. Vor dem Lackieren wird das Ersatzteil mit Rostschutz eingesprüht und gesäubert. "Bei unebenen Flächen spachteln wir vorher noch, damit alles schön glatt ist", erklärt Poth.

"Im Anschluss kleben wir die Fläche rund um das betroffene Teil ab, damit der Lack nicht auf andere Stellen übergeht." Dann kann es losgehen: Bekdas trägt die Farbe mit der Lackierpistole auf - und zwar in zwei bis drei Schichten. Beim Lackieren sollte es nicht zu kalt sein. Zudem sollte die Umgebung weitgehend staubfrei sein, damit sich kein aufgewirbelter Staub auf die frisch lackierten Flächen setzen kann. Mit der Lackierpistole sollte zur Bahn ein Abstand von etwa 25 Zentimeter eingehalten werden.

"In der Regel lassen wir das lackierte Teil in der Betriebsruhe über Nacht trocknen, so dass die Bahn am nächsten Morgen für unsere Fahrgäste einsatzbereit ist", erläutert Bekdas. Dann werden die gesetzlich vorgeschriebenen Piktogramme angebracht. Die Arbeiten an den Bahnen werden daher häufig abends und in der Nacht ausgeführt. Pro Jahr führen Bekdas und Poth insgesamt etwa 100 Aufträge durch.

In Vollmontur, also in einem Anzug mit Belüftung, im Fachjargon Frischluftanzug genannt, führen die Kollegen ihre Arbeit aus. Die Anzüge sorgen dafür, dass die Lackierer beim Aufsprühen der Farbe keine gesundheitsschädlichen Gase oder Dämpfe einatmen. Daher tragen sie auch eine Atemschutz-Maske. Eine Absauganlage nimmt den Farbstaub und mögliche Farbpartikeln auf. Der weiße Lack auf den Bahnen ist eigentlich gar nicht weiß, sondern grauweiß. Zumindest heißt die Farbe so. Dennoch erkennt man eher einen weißen Farbton als einen grauen.

In Kombination mit dem rot auf den Bahnen bekommen diese einen Signalcharakter, der im Straßenverkehr sehr wichtig ist. Die DVG bezieht die Farben von einem Lackierer aus der Region.

(RP)
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