Duisburg Weniger Rechnen, mehr Mathe

Duisburg · Die Kooperation zwischen dem Albert-Einstein-Gymnasium und ArcelorMittal zahlt sich aus. Jetzt sorgte das Stahlunternehmen für Taschencomputer, die den Mathematikunterricht in der Oberstufe verändern werden.

Mehr Mathematik durch weniger Rechnen: Diese scheinbar paradoxe Idee soll am Albert Einstein Gymnasium umgesetzt werden. Möglich macht’s die seit gut einem Jahr bestehende Kooperation mit „ArcelorMittal“. Dank einer Spende des Stahlunternehmens konnten Schüler der Oberstufe Oberstufe mit multifunktionellen Taschencomputern ausgestattet werden. Mit diesen Geräten soll der künftige Mathematik-Unterricht nachhaltig verändert, ja revolutioniert werden. Im Gegensatz zum herkömmlichen Modell, ist der „TI-nspire“ zum einen ein grafikfähiges Gerät, welches eingegebene Funktionen direkt in einem Koordinatensystem als Grafik sichtbar macht. Zum anderen ist er mit einem Computer-Algebra-System (CAS) ausgestattet, das den Schülern die Arbeit von aufwendigen und sonst oft langwierigen Rechenoperationen in Zukunft abnimmt.

Durch diese Zeitersparnis bei den bloßen, stumpfen Rechnungen sollen sich die Schüler künftig mehr auf die eigentliche Problemstellung konzentrieren können. Neue Aufgabentypen und Konzepte für diese Form des Unterrichts gibt es bereits. Sogar innerhalb des Zentralabiturs des Landes NRW gibt es Aufgaben die extra auf die Arbeit mit einem solchen Taschenrechner ausgelegt sind. Der aktuelle Abschlussjahrgang wird der Erste am AEG sein, der im Leistungskurs diesen Aufgabentyp im Zentralabitur 2008 bewältigen muss.

Was haben Unternehmen wie „ArcelorMittal“ davon, eine Schule wie das Albert Einstein Gymnasium in diesem nicht geringen Maße zu unterstützen? Eine Antwort darauf gab während der symbolischen Übergabe des Spendenschecks gestern Mittal-Geschäftsführerin Dr. Nicola Hirsch: „ Wir brauchen keine Fachidioten, sondern prozessorientierte Mitarbeiter“. Die Arbeitsweise, die durch die Verwendung des neuen Computers erlernt werde, passe zu den Anforderungen, die ihr Unternehmen an seine Mitarbeiter stellt.

Ansporn für Schüler und Lehrer

Nicht nur im mathematischen Bereich zeigt sich der Erfolg der Zusammenarbeit. Auch in anderen naturwissenschaftlichen Fächern werden Angebote wie Werksführungen und Praktika gern angenommen. Eine komplette Unterrichtsreihe zum Thema Stahlherstellung wurde gemeinsam von Lehrern und Mitarbeitern des Unternehmens erstellt und umgesetzt. „Ich sehe die Zusammenarbeit mit Mittal auch immer als einen Ansporn für jeden, Schüler wie Lehrer, an Schwachstellen zu Arbeiten und bestehende Erfolge weiter zu verfolgen“, konstatierte Schulleiter Karl-Heinz Weber.

Initiator hinter dem Projekt war Mathematik- und Chemielehrer Marc Brode, welcher bereits Fortbildungen auf diesem Gebiet für Lehrer an anderen Schulen veranstaltet hat. „Insgesamt wird der Mathematikunterricht der Zukunft anspruchsvoller, aber gleichzeitig auch interessanter“, prophezeit er. „Ein Gewinn an Qualität und Möglichkeiten.“

(RP)
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