Duisburg Weniger Qual bei der Berufswahl

Duisburg · Uni: Berufs- und Studienentscheidung im Bundesfreiwilligendienst.

Seit fünf Jahren gibt es bereits den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dass man ihn auch nutzen kann, um sich über seine beruflichen Perspektiven klarer zu werden, das zeigt ein wegweisendes Kooperationsprojekt der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Niederrhein. Ab sofort können sich Interessierte für einen Freiwilligendienst bewerben und an diesem integrierten Programm teilnehmen.

Viele Schulabgänger mit dem Abschluss in der Tasche fragen sich in diesen Tagen, welche Weichen sie für ihre berufliche Zukunft stellen sollen. Immerhin können sie unter mehr als 9000 Alternativen wählen: 8700 Studiengänge und ungefähr 340 Ausbildungsberufe. Alternativen zum sofortigen Studien- und Berufseinstieg können sowohl der BFD als auch das freiwillige soziale Jahr (FSJ) sein: Beide Angebote ermöglichen einen Einblick in die praktische Arbeit, fördern die Persönlichkeitsbildung und qualifizieren mit vielen Bildungsveranstaltungen.

90 Freiwillige haben im vergangenen Jahr erstmals das Kooperationsmodell der AWO Niederrhein und der UDE getestet. Im Programm "Voluntary Academic Year" (VAY) des TalentKollegs Ruhr der UDE - gefördert von der Stiftung Mercator - haben junge Menschen Gelegenheit, während ihrer Bildungstage im BFD die Hochschulen der Region zu besichtigen oder sich mit Studierenden und Berufsvertretern auszutauschen.

In Workshops können sie sich zudem mit ihren Stärken und Interessen auseinandersetzen und sich auf das Studium vorbereiten. UDE-Programmleiterin Anna Weber: "Der Clou an der Kooperation ist, dass sich die Freiwilligen ein Jahr lang zweigleisig orientieren können: Sie sammeln Erfahrungen in der beruflichen Praxis und erhalten Einblicke in das Hochschul- und Studienleben. Das ist eine gute Entscheidungsgrundlage für die berufliche Zukunft, ganz egal ob es in Richtung Studium oder Ausbildung geht."

Gemeinsames Anliegen der Kooperationspartner ist es, die Bildungsteilhabe und den Bildungserfolg von jungen Menschen vor allem aus nicht-akademischen Elternhäusern zu verbessern.

Denn nach wie vor studieren nur 20 Prozent der Studienberechtigten aus Nichtakademikerfamilien im Vergleich zu 80 Prozent derer, die aus Akademikerfamilien stammen.

(RP)
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