Duisburg Wenig Platz für immer mehr Schüler

Duisburg · Durch Zuwanderung steigen die Schülerzahlen in Duisburg. Um die angespannte räumliche Situation kurzfristig zu entzerren und langfristig neuen Schulraum zu schaffen, muss die Stadt schnell handeln.

 Die Sozialpädagogin Denise Kriesten hilft Flüchtlingskindern beim Deutschlernen. Es sind nicht zuletzt Kinder aus Flüchtlings- oder Zuwandererfamilien, die mehr Schulplätze in Duisburg erforderlich machen.

Die Sozialpädagogin Denise Kriesten hilft Flüchtlingskindern beim Deutschlernen. Es sind nicht zuletzt Kinder aus Flüchtlings- oder Zuwandererfamilien, die mehr Schulplätze in Duisburg erforderlich machen.

Foto: Reichwein

Lange Zeit waren die Schülerzahlen in Duisburg rückläufig. Die Zuwanderung der vergangenen Monate hat diesen Trend nun umgekehrt - in allen Duisburger Bezirken steigen die Schülerzahlen, insbesondere an Grundschulen. Nahmen die Schülerzahlen noch bis zum Schuljahr 12/13 bis auf unter 4000 ab, steigen diese seitdem an. Für das kommende Schuljahr 2017/2018 werden die Schülerzahlen laut Berichten der Stadt Duisburg auf vermutlich mehr als 4600 ansteigen.

Während des Aufnahmeverfahrens Anfang des Jahres hatten 4079 Schüler einen Platz an Grundschulen erhalten, zum tatsächlichen Schuljahresbeginn haben aber 4333 Kinder in ihre Schullaufbahn gestartet. Die Zahlen zeigen, dass bereits jetzt für weitere 324 Kinder gegenüber dem Vorjahr Schulraum geschaffen werden muss - das sind in Summe 13 Klassen. Damit sind allerdings noch keine Kapazitäten für die laufende Zuwanderung bis Schuljahresbeginn im Sommer 2017 geschaffen.

Bei den weiterführenden Schulen sieht es so aus, dass voraussichtlich 4190 Kinder die vierte Klasse erfolgreich beenden und dann in weiterführende Schulen wechseln werden. Das bedeutet einen Anstieg von über 170 Schülern gegenüber dem Vorjahr. Berufsschulen sind dabei nicht eingeschlossen. Die steigenden Zahlen erfordern zum einen Sofortmaßnahmen, zum anderen aber auch einen längerfristigen Ausbau des Schulsystems. Der Bedarf an notwendigen Erweiterungen im Grundschulbereich lässt sich an einem Vergleich der Ist-Situation des laufenden Schuljahres 2016/2017 und den zu erwartenden Erstklässlern für das Schuljahr 2017/2018 ableiten. Demnach liegt eine Lücke von dreizehn Klassenzügen vor. An insgesamt 16 Grundschulen sollen bauliche Erweiterungen geprüft werden, so dass am Ende 21 neue Klassenzüge entstehen könnten. Für weiterführende Schulen gilt, dass mittelfristig ein Bedarf an (mindestens) elf zusätzlichen Zügen an den weiterführenden Schulen vorliegt. Die geplanten baulichen Erweiterungen sollen eine mittel- und langfristige Lösung bieten und die Schullandschaft auf die strukturellen demografischen Veränderungen ausrichten. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird aber voraussichtlich deutlich mehr als ein Jahr dauern.

Auf die steigenden Schülerzahlen durch Seiteneinsteiger und Zuzügler will die Stadt daher mit mobilen Klasseneinheiten reagieren, die kurzfristig umsetzbar sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Planungsregionen Walsum/Hamborn und Mitte/Süd mit insgesamt 13 Prüfaufträgen und 37 mobilen Klassenräumen. Eine Prüfung durch das IMD soll darum kurzfristig erfolgen, ob entsprechende mobile Raumkapazitäten am jeweiligen Schulstandort überhaupt aufgrund der vorhandenen Schulflächen oder anderer Hinderungsgründe realisiert werden können.

Für den Ausbau der Kapazitäten sind zusätzliche Ressourcen beim Immobilien Management und dem Amt für Schulische Bildung erforderlich, da hier bereits umfangreiche Standortplanungen, aber auch Schulraumausstattungen realisiert werden müssen. Außerdem sind weitere Ressourcen zur Anmietung der mobilen Klasseneinheiten sowie für die Ausstattung des Schulraums kurzfristig erforderlich.

(RP)
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