Duisburg Was Duisburg besonders beschäftigt

Duisburg · Die neueste Ausgabe für 2017 ist die 25. des "Duisburger Jahrbuchs". Seitdem haben Journalisten, Kulturschaffende aller Bereiche und Hobbyautoren darin rund 800 aktuelle Artikel über ihre Spezialgebiete veröffentlicht.

 Das sind Themen aus Duisburger Jahrbüchern: Der MSV spielt eine Rolle (oben), genau wie (unten, von links) der Hafengeburtstag, der Unternehmer August Thyssen und die Duisburger Akzente.

Das sind Themen aus Duisburger Jahrbüchern: Der MSV spielt eine Rolle (oben), genau wie (unten, von links) der Hafengeburtstag, der Unternehmer August Thyssen und die Duisburger Akzente.

Foto: Stadtwerke/Ullstein/crei (2)

Alles begann 1993 mit Berichten über die Einweihung der Stadtbahn, den 275. Hafengeburtstag, die ersten Gebäude von Norman Foster, die Duisburger Akzente, den Unternehmer August Thyssen, den MSV und so weiter. In jedem Herbst wird die neueste Ausgabe aus dem Duisburger Mercator-Verlag mit Spannung erwartet: Was hat die Bewohner unserer Stadt in diesem Jahr besonders beschäftigt? Und auch nach vielen Jahren kann man dann nachlesen: Wie war das noch mal, damals? Gestern wurde in der Buchhandlung Scheuermann das "Duisburger Jahrbuch 2017" vorgestellt. Vier der 30 Artikel darin stammen von zwei RP-Mitarbeitern. Olaf Reifegerste schrieb "DUISPUNKT punktet gegen ,Pegida'" über eine hiesige Kultur-Initiative für Vielfalt und Toleranz, "Duisburg - Stadt der (freien) Kunst" über vier beispielhafte Künstler aus vier der größten Kunsthäuser der Stadt und "Ein Hafen(geburtstag) ist für alle da!" über das 300-jährige Jubiläum des Duisburger Binnenhafens.

Duisburg: Was Duisburg besonders beschäftigt
Foto: Christoph Reichwein

Harald Küst beschreibt in ",Kanonen statt Butter' - Duisburg in den 1930er Jahren" anschaulich die - so der Untertitel - "Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Aufrüstung und Scheinblüte der Wirtschaft". Es gibt auch diesmal etwas zu lachen, nämlich Okko Herlyns "Unfreiwillige Realsatire - Kleiner Beitrag zum Reformationsjubiläum". Der kleine Melvin-Bartholomäo weiß, wo im Leben ein Reißverschluss vorkommt: am Kleid der Mutti. Und die kleine Nora-Fabienne hat ein Federmäppchen in pink mit grünen Elefanten drauf. Nachdenklich oder sogar wütend machen dagegen die Beiträge von Jürgen Widera über "Rheinhausen im November 1987 - ein Versprechen wird gebrochen" über die dann doch erfolgte Schließung des Stahlwerks sowie von Claudia Leiße und Anna von Spiczak über "Duisburg und seine Bäume - Die Folgen der Fällaktion an der Mercatorstraße" mit dem Fazit, "dass die Beliebigkeit in der Duisburger Planung überall Einzug hält und der Baumschutz in dieser Stadtpolitik nach wie vor keine Lobby hat".

Duisburg: Was Duisburg besonders beschäftigt
Foto: Christoph Reichwein

Natürlich enthält auch das neue Jahrbuch wieder ebenso gut Recherchiertes wie Verblüffendes aus der Duisburger Stadtgeschichte. Harald Molder berichtet unter dem Titel "Boah, wat is dä groot!" über die viel beachtete Landung des Flugschiffs DO-X in Duisburg - 1932, als Land und Stadt unter wirtschaftlicher Not litten, der Alltag der Menschen geprägt war von Entbehrungen und politischen Auseinandersetzungen, die oftmals brutal auf offener Straße ausgetragen wurden und die Zukunft nicht gerade rosig erscheinen ließen. Franz-Josef Vogt erinnert an "Die Orgelbaufirma Leichel", die im 19. Jahrhundert von Duisburg aus am Niederrhein und in den Niederlanden führend war.

Das "Duisburger Jahrbuch 2017" hat 200 Seiten in Farbe mit vielen Abbildungen und kostet 14,90 Euro. ISBN 978-3-946895-00-8

(hod)
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