Duisburg Verlängerung gleicht Einbußen aus

Duisburg · Eine bestenfalls durchwachsene Saison für den Weihnachtsmarkt und den Einzelhandel. Die Verkaufstage vor Silvester machen allerdings Einbußen zu Beginn der Weihnachtszeit wett.

 Ähnlich voll wie vor den Feiertagen war es in der Innenstadt auch vorgestern und gestern. In den Parkhäusern gab es erneut zeitweise keine freien Plätze, und über den Weihnachtsmarkt schoben sich die Besuchermassen.

Ähnlich voll wie vor den Feiertagen war es in der Innenstadt auch vorgestern und gestern. In den Parkhäusern gab es erneut zeitweise keine freien Plätze, und über den Weihnachtsmarkt schoben sich die Besuchermassen.

Foto: Christoph Reichwein

Die Kaufhäuser sind zum Bersten voll, an den Buden holen sich manche noch eine Tasse Glühwein und gebrannte Mandeln. Auf der Königstraße ist mehr los als an manchem Tag in der Vorweihnachtszeit. Zwar ist Weihnachten vorbei, Gutscheine und Geldgeschenke aus den Festtagen laden jedoch viele dazu ein, erst jetzt ausgiebig shoppen zu gehen. Für die Händler ist es gut - diese haben nämlich noch ein Stück aufzuholen, um die Zahlen des Vorjahres zu erreichen.

Schleppend sei der Markt erst angelaufen, da sind sich die Händler einig. "In den ersten Wochen war natürlich auch vieles gedämpft durch die Terroranschläge in Paris", sagt Sabine Otten vom Verkaufsstand für "Müller"-Bonbons. "Doch später ging es bergauf." Auch Peter Joppa, Geschäftsführer der FrischeKontor Duisburg GmbH, sieht es ähnlich: "Die erste Hälfte des Weihnachtsmarktes war auch durch die Attentate belastet." Doch auch das Wetter habe nicht immer mitgespielt. Umso mehr würden sich sowohl die Händler vom Markt als auch die Betreiber der Geschäfte und Kaufhäuser über die Verlängerung freuen. "Die anderen Städte haben jetzt abgebaut und haben keine Möglichkeit, die Einbußen des Beginns wettzumachen. Die Verlängerung ist ein großer Vorteil für uns", so Joppa.

"Das sind sehr aktive Tage für den Handel", so Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Einzelhandelverbandes Niederrhein. Die vier Verkaufstage nach Weihnachten kämen für den Einzelhandel wie gerufen: "Dieses Jahr hatten wir niedrige Umsätze im Textilbereich", so Lewitzky. Das liege zu einem Teil an den weniger winterlichen Temperaturen, zum anderen aber vermutlich auch daran, dass viele Gutscheine verschenken, die später eingelöst werden können. Gut gelaufen sind die Verkäufe im Elektronikbereich. Unter anderem wurde die PlayStation 4 gut verkauft, und bei vielen Zockern wird auch das passende Spiel unter dem Baum gelegen haben. Das Rennen machte in diesem Jahr das neue Spiel aus der Reihe "Call Of Duty". "Die Tage vor und nach Weihnachten halten sich eigentlich die Waage", berichtet ein Fachverkäufer aus dem Saturn im Forum. Unterhaltungselektronik ist weiterhin unter den Geschenken ein Spitzenreiter. Auch die Drogerien hatten eine gute Saison. "Besonders an den letzten Tagen vor Weihnachten waren die Drogerien voll", so Joppa. "Dies sind dann meist die Männer, die noch am letzten Tag Geschenke besorgen."

Die Almhütte, dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt, hat auch eine gute Premiere hingelegt. "Die Almhütte lief auch beim schlechten Wetter gut", so Joppa. Im Gesamtbild sei die Bilanz für den Weihnachtsmarkt gut. Und selbst zu dem Vorkommnis mit dem angeketteten Koffer (die RP berichtete) findet der Geschäftsführer ein positives Argument: "Ich glaube, der Vorfall zeigt, dass im Ernstfall alle vorbereitet sind - und Sicherheit geht vor."

(zuew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort