Verharren im Elend

Duisburg · Die Stadtspitze ist seit Wochen bemüht, gute Stimmung zu verbreiten. Da werden Baumaßnahmen angekündigt, erste Spatenstiche vollführt, positive Botschaften aus Problemstadtteilen produziert und der Eindruck erweckt, als gehe es aufwärts. Mag sein, dass sich dies alles im Prognos Zukunftsatlas 2019 positiv widerspiegelt. Doch das ist eher unwahrscheinlich.

Dass Duisburg viel zu viele Harzt-IV-Empfänger und viel zu wenige Arbeitsplätze hat, wissen wir alle. Und ebenso, dass es wohl keinen Weg aus diesem Dilemma zu geben scheint. Nicht die Love-Parade-Katastrophe ist unser Problem, sondern das Verharren im Elend. Es mangelt an Persönlichkeiten, die Aufbruchstimmung verbreiten und Tatsachen schaffen, an einer Stadtspitze und einer Politik, die zupackt und die Bürger mitreißt. Es krankt daran, dass hier zu viele Bedenkenträger agieren und solche, die glauben, dass Zukunftsentwicklung einer Stadt auf der Basis von Bürgerbeteiligungen betrieben werden kann, statt selber klug zu entscheiden. Es kann doch nicht sein, dass Duisburg zusammen mit den anderen gebeutelten Ruhrgebietstädten sang- und klanglos untergeht und nicht im Geringsten von der nahen Boomtown-City Düsseldorf profiert.

Wie wäre es beispielsweise mit einer Kooperation bei der Digitalisierung (der Wirtschaft), die laut Prognos für unsere Stadt eine Chance sein kann. Wir sollten sie nutzen, denn viele andere haben wir nicht.

hildegard.chudobba@rheinische--post.de

(RP)
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