Duisburg Verena Stamm-Ndorimana erhält das Bundesverdienstkreuz

Duisburg · In Anerkennung ihrer "besonderen Verdienste" hat im afrikanischen Burundi Verena Stamm-Ndorimana, das "Verdienstkreuz am Bande" erhalten. Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Burundi, Thomas Strieder, nahm vor geladenen Gästen die Auszeichnung der gebürtigen Duisburgerin vor. Der Orden wurde ihr verliehen für die ehrenamtliche Arbeit, die sie mit der lokalen burundischen Hilfs- und Entwicklungsorganisation "Fondation Stamm" seit den 1990er Jahren leistet.

 Die Preisträgerin und der Botschafter Thomas Strieder.

Die Preisträgerin und der Botschafter Thomas Strieder.

Foto: Burundikids e.v.

Unter den geladenen Gästen waren Burundis Außenminister, Alain Aimé Nyamitwe, einige Botschafter, darunter die RepräsentantInnen der USA, Frankreich, Belgien, China, Russland und der Europäischen Union sowie Vertreter internationaler und nationaler Nichtregierungs- und Entwicklungsorganisationen.

"Die Auszeichnung kam für mich total überraschend", sagt Verena Stamm-Ndorimana überwältigt und sichtlich ergriffen. "An Herausforderungen mangelt es nie", erzählt sie von ihrer Arbeit, "aber Wertschätzungen wie diese zeigen uns, dass alle Anstrengungen, die wir für Burundis Bevölkerung unternehmen, es auch wert sind".

Mit Tränen in den Augen dankte sie in einer Ansprache ihrem Ehemann Benoit Ndorimana, den sie Ende 1972 geheiratet hatte und dem sie in seine Heimat gefolgt war. Ndorimana war zum Studium nach Deutschland gekommen, wo Stamm Krankenpflege studierte. Gemeinsam bauten sie ihr Leben in der ostafrikanischen Republik auf, als 1993 der Bürgerkrieg zwischen den Hutu und Tutsi ausbrach. Der Konflikt sollte über zehn Jahre dauern und das Land tief spalten. Während der Wirren des Bürgerkriegs gründete Stamm die "Fondation Stamm", um Flüchtlingen, Straßenkindern, Opfern sexueller Gewalt und Kindern in Not helfen zu können, ungeachtet ihrer Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion oder Ethnie. Seitdem hat sich die Initiative zu einer mittelgroßen, professionellen Hilfs- und Entwicklungsorganisation mit 170 lokalen MitarbeiterInnen entwickelt, die in den Domänen Kinder- und Frauenrechte, Gesundheit, Bildung und Umweltschutz aktiv ist.

Für sie habe auch der Tag der Ordensverleihung symbolische Bedeutung. Als Kind eines ostdeutschen Vaters und einer westdeutschen Mutter war Verena Stamm in Duisburg zur Welt gekommen, ehe die Familie nach Wiesbaden umzog. Sie kenne also sehr gut "die verheerenden Folgen, die sichtbare Mauern aus Stein und unsichtbare Mauern in den Köpfen anrichten" könnten.

(RP)
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