Duisburg Unterstützung für den Schulbeginn

Duisburg · Die Schulmaterialkammern sind an insgesamt sechs Standorten in Duisburg vertreten und einmal im Monat geöffnet. In diesem Jahr haben sie bereits Materialien im Wert von 66.500 Euro herausgegeben.

 Von links: Klaus Peter Bongardt, Gemeindecaritas, Marina aus Tschetschenien, Dr. Joachim Bonn, Vorstandschef der Sparkasse Duisburg, Saaed aus Syrien, Ulrich Fuest, Direktor des Caritasverbandes Duisburg, Chantal aus dem Kongo und Schwester Martina Paul, Leitung des Sozialzentrums St. Peter.

Von links: Klaus Peter Bongardt, Gemeindecaritas, Marina aus Tschetschenien, Dr. Joachim Bonn, Vorstandschef der Sparkasse Duisburg, Saaed aus Syrien, Ulrich Fuest, Direktor des Caritasverbandes Duisburg, Chantal aus dem Kongo und Schwester Martina Paul, Leitung des Sozialzentrums St. Peter.

Foto: Caritas

Füller und Farbkasten, Zirkel und Hefte. Der Einkauf von Schulmaterialien kann schnell teuer werden. Menschen aus sozialschwachen Verhältnissen stehen zu Schulbeginn daher oft vor einem großen Problem.

Wer 100 Euro für die nötigen Utensilien ausgibt, dem fehlt das Geld oft an anderer Stelle. "Wenn ich bei der Erstausstattung für die Einschulung 100 Euro ausgeben muss, dann fehlt das Geld für die Kinderschuhe", sagt die 43-jährige Chantal. Bei der Schulmaterialkammer des Caritasverbandes im Sozialzentrum St. Peter bekam sie die Hilfe, die sie brauchte. Sie kommt aus dem Kongo und hat mit ihrem Problem nicht nur Hilfe, sondern auch Gleichgesinnte gefunden. "Mit dieser Hilfe konnte ich endlich aufatmen", sagt sie weiter.

Bereits seit 20 Jahren gibt es die Schulmaterialkammern, und die Zahl der Bedürftigen steigt immer weiter an. Vor allem in diesem Jahr gab es viele Bedürftige, darunter viele asylsuchende Familien. "Auch Studenten und Berufsschüler kommen hier Materialien abholen, denn auch ihnen fehlt oft das nötige Geld", erzählt Klaus Peter Bongardt von der Caritas. "Für die benötigten Utensilien zahlen die Bedürftigen bei uns maximal fünf Euro."

Insgesamt wurden allein in diesem Jahr Materialien im Wert von 66.500 Euro ausgegeben, im Vorjahr lag der Wert bei 50.000 Euro. Möglich gemacht wird das Ganze durch Spenden, vor allem mit Hilfe der Sparkasse Duisburg, welche in sechs Jahren rund 75.000 Euro beigesteuert hat. Seit fast zwei Jahrzehnten ist sie ein zuverlässiger und geschätzter Sozialpartner des Caritasverbandes. "Bildung gehört zu den wichtigsten Feldern, auf denen sich die Sparkasse Duisburg im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten engagiert und ist damit einer unserer Förderschwerpunkte", sagt Dr. Joachim Bonn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg. Bildung sei nicht nur wichtig für die Weiterentwicklung des Standortes Duisburg, sondern auch ein entscheidender Hebel zur Bewältigung internationaler Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft aktuell konfrontiert wird.

Doch nicht nur der finanzielle Aspekt stellt eine Hürde dar, oft scheitert der Einkauf schon an der von Schulen ausgehändigten Materialliste. Ein Din-A-4-Heft rautiert soll dem Kind in die Schule mitgegeben werden. Was genau das heißen soll, ist nicht jedem klar. An dieser Stelle springt die 40-jährige Sarah ein. Die dreifache Mutter und Witwe aus Syrien spricht vier Sprachen und hilft ehrenamtlich als Dolmetscherin in der Schulmaterialkammer. "Es ist ein Geben und Nehmen. Denn das soziale Miteinander ist uns wichtig. Das gegenseitige Helfen macht unser funktionierendes multikulturelles Miteinander aus", betont Schwester Martina Paul, Leiterin des Sozialzentrums St. Peter. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre die Ausgabe der Materiealien in dem Umfang nicht möglich. Mit 89 ehrenamtlichen Helfern und als Ort für die Materialausgabe in Hochfeld leistet das Sozialzentrum St. Peter eine gesellschaftlich wichtige Basisarbeit. Auch der 20 Jahre alte Saaed hilft bei der Ausgabe mit. Der Flüchtling aus Syrien hat selbst Hilfe in Anspruch genommen und möchte dafür etwas zurückgeben.

Die Schulmaterialkammern sind an insgesamt sechs Standorten in Duisburg vertreten und sind einmal im Monat geöffnet. Die Hauptausgabezeit ist hierbei immer in der ersten Woche vor Schulbeginn.

(RP)
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