Duisburg Uni-Festkonzert: präzise und warmherzig

Duisburg · Drei sehr verschiedene Orchesterwerke, die sich aber sehr gut ergänzten, standen auf dem Programm des 13. Festkonzerts der Universität Duisburg-Essen im Theater. Die einfach zu hörenden, aber schwer zu spielenden Stücke legten die Laienmusiker im Alter von 19 bis 84 Jahren unter der bewährten Leitung von Oliver Leo Schmidt auf praktisch professionellem Niveau und ebenso präzise wie warmherzig hin. In jeden der drei Sätze seines beliebtesten Orchesterwerks "Cantus Arcticus" op. 61 (1972) fügte der 1928 geborene, international bekannteste lebende finnische Komponist Einojuhani Rautavaara echte Vogelstimmen ein, die er zuvor selbst im Norden Finnlands aufgenommen hatte, und verfremdete sie zum Teil. Es geht in diesem "Konzert für Vögel und Orchester" um die Natur und wie der Mensch - vertreten durch die Instrumente - darauf reagiert. Das Ergebnis ist ein wahres Wohlfühlstück. Der Beginn des nächsten Werks schloss da passend an, es handelte sich um das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18 (1901) von Sergej Rachmaninow. Der im besten Sinne virtuose Solist war der vor 30 Jahren in St. Petersburg geborene Eduard Kiprsky, derzeit der einzige Student von Prof. Boris Bloch am Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste im wieder eingeführten Exzellenz-Studiengang "Konzertexamen". Als rasante Zugabe legte er noch den "Hummelflug" von Nikolai Rimski-Korsakow nach. Nach der Pause kam noch ein Kraftakt, nämlich die von Rhythmus bestimmte Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1813) von Ludwig van Beethoven. Man kann die Leistung des Universitätsorchester Duisburg-Essen nicht genug loben.

Die Zugabe war dem unermüdlichen Universitätsbeauftragten für Musik, Prof. Dr. med. Eberhard Passarge, zum 80. Geburtstag gewidmet. Es war der Radetzky-Marsch von Johann Strauß (Vater), aber mit der einen oder anderen schräg-humoristischen "Umleitung".

(hod)
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