Duisburger Polizei Umräumen für die neuen Kollegen

Duisburg · Duisburgs Polizei bekommt Verstärkung. Mehr Polizeibeamte und weniger Verwaltungsarbeit soll die "Truppe" noch wirkungsvoller werden lassen. "Die Vorbereitung laufen zurzeit auf Hochtouren", sagt ein Polizeisprecher.

 Ob Demonstrationen oder Karnevalsumzüge, ob Einbrüche oder Gewalttaten - Duisburgs Polizei wird zunehmend gefordert. Mehr Personal soll die Situation verbessern.

Ob Demonstrationen oder Karnevalsumzüge, ob Einbrüche oder Gewalttaten - Duisburgs Polizei wird zunehmend gefordert. Mehr Personal soll die Situation verbessern.

Foto: Reichwein

Mehr Beamte im Dienst auf den Straßen und gezielt verstärkte Präsenz: Ab dem 1. September dieses Jahres soll die Hundertschaft der Duisburger Polizei einen vierten Zug bekommen.

38 Beamte sollen dann im Rahmen des 15-Punkte-Sicherheitsprogramms der Landesregierung das Polizeipräsidium Duisburg personell verstärken. Das Sicherheitsprogramm, das Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Anfang des Jahres dem Landtag vorlegte, sieht die Verstärkung der Polizeikräfte in Brennpunkt-Stadtteilen/-städten vor.

"Die Vorbereitung laufen zurzeit auf Hochtouren", sagt Ramon van der Maat, Sprecher der Polizei in Duisburg. Es gelte nun, Platz zu schaffen für den Personalzuwachs. "Viel Büroarbeit, Listen durchgehen und Räume einrichten" sei zurzeit angesagt, so der Sprecher. Neben den 38 Beamten sollen außerdem 20 Stellen mit Tarifangestellten besetzt werden. "Manche Kollegen versehen einen Dienst, den auch Angestellte verrichten können", sagt van der Maat. Dies bedeute nicht, dass "der 59-Jährige Kollege jetzt wieder Streife fahren muss", während sein Posten mit einem Angestellten belegt wird. Jedoch gehen einige Beamte bald in Pension. Und anstatt die Stellen wieder mit "Nachwuchs" zu besetzen, können die Lücken von den Tarifkräften besetzt werden. "So haben wir mehr von den neuen Beamten im Dienst auf der Straße."

Manche Kollegen möchten mit 62 allerdings den Dienst bei der Polizei noch nicht an den Nagel hängen. Erste Anträge auf eine Tätigkeit über die Pensionierung hinaus sollen der Polizeipräsidentin bereits vorliegen. Auch diese Kollegen werden, ebenfalls wie die Tarifkräfte, die Polizisten von administrativen Aufgaben entlasten.

Bereits zu Beginn dieses Jahres ging ein Ruck durch die Polizeigewerkschaften und die Politik: Nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln hieß es aus Polizeikreisen und den Gewerkschaften, es müsse anders strukturiert werden im Personalbestand (die RP berichtete). Die Polizeigewerkschaften forderten nicht nur Verstärkung für die Einsatzkräfte, sondern auch eine Entlastung von administrativen Aufgaben, damit die Polizei sich effektiver auf ihr Kerngeschäft konzentrieren kann. Schließlich wurde das 15-Punkte-Programm verabschiedet. 500 zusätzliche Polizisten in Nordrhein-Westfalen, schnellere Strafverfahren, mehr Überwachung und Polizeipräsenz an Brennpunkten, wie beispielsweise im Stadtteil Marxloh - diese und weitere Maßnahmen sollen für mehr Sicherheit sorgen und weitere Übergriffe verhindern.

Besonders in Stadtteilen wie Marxloh, Laar oder Hochfeld hatte die Polizei in den vergangenen Monaten sehr viel zu tun. Von Vandalismus, Raserei und Belästigungen bis hin zu Handgreiflichkeiten - manchmal auch bewaffnet - ist alles dabei gewesen in den Meldungen. Insbesondere die Einwohner, für die derartige Zustände alltäglich sind, dürften der Personalentwicklung bei der Duisburger Polizei positiv entgegenblicken.

Die Neuaufstellung im Präsidium sieht van der Maat als Reaktion auf die Forderungen der Kollegen zu Jahresbeginn. Erst stünde jedoch eine Menge Arbeit bevor, sagt der Polizeisprecher. Bis alle Posten an den Neuzugang verteilt sind und in den Duisburger Polizeireihen alles wieder seine feste Ordnung hat, könnte es noch einige Monate dauern.

(zuew)
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