Duisburg Ulla Meinecke begeistert im Steinhof

Duisburg · Die 61-Jährige, die eine Zeit lang eng mit Udo Lindenberg zusammengearbeitet hat, spielt vor einem überschaubaren Publikum die Hits ihrer Karriere.

Duisburg: Ulla Meinecke begeistert im Steinhof
Foto: Andreas Probst

Seit Ende der 1970er-Jahre ist Ulla Meinecke im Musik-Geschäft. In einer Zeit, in der es eher selten war, mit anspruchsvoller deutscher Rock- und Pop-Musik für Begeisterung bei den Musik-Fans zu sorgen, startete sie ihre Karriere. Mittlerweile steht sie fast 40 Jahre auf der Bühne und zieht ihre Fans mit ihren poetischen und nachdenklich-ironischen Songs immer noch in ihren Bann.

Zusammen mit ihrer kleinen Band, die sich aus den Musikern Ingo York (Bass, E-Gitarre, Drums) und dem Keyboarder Reinmar Henschke zusammensetzt, war sie am Wochenende zu Gast im Steinhof.

Ganz so günstig terminiert schien der Tour-Stop im Duisburger Süden so kurz vor Weihnachten nicht gewesen zu sein, denn die Fan-Schar war eher übersichtlich. Das tat der Qualität des Konzerts allerdings keinen Abbruch, denn die knapp 200 musikbegeisterten Besucher sorgten im entsprechend verkleinerten Veranstaltungssaal für eine heimelige Club-Atmosphäre.

Ulla Meinecke begrüßte ihr Publikum locker und leger, war froh, "mal wieder im Pott" zu sein, und legte mit ihrer Band ohne große Umschweife los. Ihre fast schon poetischen Balladen und witzig-rockigen Songs haben auch nach vielen Jahren nichts an Ausstrahlung verloren. Die 61-Jährige, die eine Zeit lang eng mit Udo Lindenberg zusammengearbeitet hat, nimmt sich in ihren Liedern ganz normalen Alltagsthemen an, singt in ihrer unnachahmlichen Art völlig kitschfrei von ganz banalen Wünschen, von Ängsten, Sehnsüchten und von der Liebe mit all ihren Facetten.

Aber nicht nur bereits bekannte Titel wie "Schlendern ist Luxus" oder "Süße Sünden" standen auf der Set-Liste. Auch neue, bisher unveröffentlichte Songs präsentierte Meinecke ihrem treuen Publikum. Mit ihrer Interpretation von Marc Cohns Super-Hit "Walking in Memphis" zeigte sie zudem ihre musikalische Vielseitigkeit. "Lieb ich dich zu leise?" durfte im Programm natürlich genauso wenig fehlen wie der von der Sehnsucht nach einer Traumfrau handelnde Titel "Frau nach Mitternacht". Diesen Song leitete Ulla Meinecke fast schon philosophisch ein: "Können die Menschen eigentlich das, was sie sich oftmals so sehr ersehnen, auch wirklich leben?"

Doris Kaczikowski und Tochter Silke freuten sich, nach langer Zeit ihr Idol mal wieder live erleben zu können. "Ich habe das Konzert meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt", erklärte die Rheinbergerin, die sich nach Jahrzehnten mit den Konzertkarten revanchieren konnte, denn damals hatte ihre Mutter sie zu einem Meinecke-Auftritt in Moers eingeladen. Seitdem sind Mutter und Tochter treue Fans, die nicht nur für die "super Musik", sondern auch die "tollen Texte" schwärmen.

Zum Finale des Konzerts gab es dann endlich auch den vielfach geforderten und wohl erfolgreichsten Meinecke-Hit aus den 80er-Jahren, "Die Tänzerin". Gute, ehrliche Musik, starke Texte und eine Ulla Meinecke, die auch nach vielen Jahren ihr Publikum immer noch überzeugt, wie die "Standing Ovations" zum Ende bewiesen.

(pol)
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