Duisburg Jedes vierte Auto hat erhebliche Mängel

Duisburg · Der Duisburger TÜV beklagt besonders, dass viele Fahrzeugbesitzer sich nicht um den guten Zustand der Beleuchtung kümmern, obwohl hier eine Reparatur in der Regel kein großer Aufwand ist.

Auf dem Prüfstand: Je älter die Autos, desto häufiger hat der TÜV bei den Autos in Duisburg etwas zu bemängeln.

Auf dem Prüfstand: Je älter die Autos, desto häufiger hat der TÜV bei den Autos in Duisburg etwas zu bemängeln.

Foto: TÜV Rheinland

Rund 73 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr zur Hauptuntersuchung in den beiden TÜV-Stationen in Duisburg vorgerollt waren, bekamen sofort eine neue Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit. Bei mehr als 58 Prozent fanden sich sogar gar keine Mängel am Wagen. Aber: 26,6 Prozent der Autos hatten erhebliche Mängel. Sie mussten unverzüglich repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die Plakette auf das hintere Kennzeichen und das HU-Siegel in den Fahrzeugschein geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher waren drei Autos.

Das ist das Ergebnis einer Auswertung des TÜV-Nord. Der durchschnittliche Pkw, der hier geprüft wurde, war 9,3 Jahre alt und hatte mehr als 99.000 Kilometer auf dem Tacho. Die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln geht nach Beobachtungen der Sachverständigen zurück. "Viele Hersteller bauen gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne erhebliche Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein können. Wenn sich die Autofahrer jetzt auch mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge kümmern und fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahrnehmen, ist das positiv für die Sicherheit auf unseren Straßen", sagt Wilhelm Schneider, Leiter der TÜV-Station Duisburg an der Meidericher Straße. Wer sein Auto pflege und es in einer Fachwerkstatt warten lasse, könne der Hauptuntersuchung gelassen entgegensehen. "Besonders freuen würde es uns auch, wenn der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrtantritt zur Regel wird."

Dass die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt "Licht, Elektrik" in der Statistik weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen sind. Oftmals würden bei der Hauptuntersuchung sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt, haben die Duisburger TÜV-Experten festgestellt. Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die im Oktober unter anderem von TÜV-Nord durchgeführt wird, dient auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit abzustellen. Insgesamt ergibt sich in der Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen Licht, Elektrik, Bremsen und Umweltbelastung.

Wenig überraschend: Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen.

Bei der ersten Hauptuntersuchung im Alter von drei Jahren finden sich bei 8,3 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 14,4 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 34,7 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.

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Foto: dpa, Patrick Seeger

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt bei den Dreijährigen bei 51.273 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 133.982 Kilometern.

Wichtig: Wer noch mit einer gelben TÜV-Plakette für 2015 unterwegs ist, sollte bald einen Termin zur Hauptuntersuchung vereinbaren. Wer den TÜV-Termin um mehr als zwei Monate überzieht, dem droht ein Verwarnungsgeld, und ab dem achten Monat kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Prüftermine können unter Ruf 0800 8070600 oder online unter www.tuev-nord.de vereinbart werden.

(RP)
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