Duisburg Straßenküche nach asiatischem Vorbild

Duisburg · Beim Streetfood-Festival im Landschaftspark ließen Profi- und Hobbyköche die Besucher probieren. Das Angebot reicht von frittiertem Sushi bis zu Eis im Teigmantel.

 Zwar nicht sonderlich exotisch, aber der Renner bei vielen der Festivalbesuchern waren die frisch zubereiteten Burger.

Zwar nicht sonderlich exotisch, aber der Renner bei vielen der Festivalbesuchern waren die frisch zubereiteten Burger.

Foto: reichwein

Erlebnisgastronomie mal "ganz anders" wurde am Wochenende beim 4. Streetfood-Festival im Landschaftspark Nord geboten. Wer auf der Suche nach "Pommes Rot-Weiß" oder einer simplen Bratwurst war, kam dort nicht auf seine Kosten. Die meisten Besucher wussten aber schon, was sie erwartete.

Im Schatten des Gasometers boten knapp 40 Anbieter eher außergewöhnliche und nicht alltägliche Imbiss-Spezialitäten an. Das Streetfood-Festival hatte, wie bereits im Frühjahr, wieder mehrere tausend Besucher angelockt, die über die ungewöhnliche "Fressmeile" bummelten und von dem vielfältigen Angebot reichlich Gebrauch machten. Kulinarisch war die ganze Welt im alten Hüttenwerk vertreten. Von afrikanischen Curry-Spezialitäten über traditionelle jamaikanische Gerichte, Speisen aus Eritrea, balinesischem Huhn und japanischen Frühlingsrollen konnte alles durchprobiert werden. Die Besucher hatten bei der Auswahl die Qual der Wahl.

Celina und Dirk Gramse hatten sich gerade eine Schale mit "frittierter Sushi" reichen lassen. Diese besondere Art Sushi zuzubereiten, hatten sie bereits in einem japanischen Restaurant kennengelernt. Aber auch die von Fai Cheung in seiner "Roll'in Kitchen" zubereitete Portion bestand den Gourmet-Test: "Sehr lecker, gut gemacht." Die beiden hatten zuvor schon zu ihrer vollen Zufriedenheit "Pulled Pork im Cup" gekostet. "Wir probieren Einiges durch, das geht aber nur, weil wir uns jeweils eine Portion teilen", erläuterte Dirk Gramse die besondere Strategie des Kamp-Lintforter Ehepaars.

Einig waren sich beide, dass das ehemalige Meidericher Hüttenwerk einfach eine "ideale Location" für solche Events sei, "besonders abends, wenn alles beleuchtet ist." Organisator Till Riekenbrauk freut sich, dass das Konzept so gut ankommt. Zusammen mit seinem Mitstreiter Vincent Schmidt organisiert er seit zwei Jahren Streetfood- Veranstaltungen. "Mittlerweile sind wir an rund 30 Terminen im Jahr deutschlandweit unterwegs", so der junge Unternehmer. Die Idee dazu kam ihm bei einem längeren Aufenthalt in Asien: "Die vielen Straßenküchen dort fand ich total faszinierend, das habe ich aufgegriffen und die Idee hier in Form der Festivals realisiert." Auf Achse ist er mit seinen Anbietern jeweils im Frühjahr und im Herbst, denn "wenn es im Sommer warm ist, kommen die Leute nicht". Zu seinen Food-Anbietern gehören auch Hobbyköche und Amateure, die froh sind, auf diese Weise auch einmal ihre "ausgefallenen Ideen verwirklichen zu können", erläutert der Kölner und ergänzt: "Mit unserer Idee haben wir offensichtlich eine gastronomische Nische besetzt, der Publikums-Zuspruch ist schon enorm."

Die Dinslakener Doris und Armin Löhrich verputzten mit Genuss einen mächtigen Burger am "Buns & Sons"-Stand. "Wir probieren uns hier durch, mal sehen, was der Magen so noch verträgt", waren sich die beiden über den weiteren Verlauf des Nachmittags einig. Veranstalter Riekenbrauk hatte auch einigen "Craft-Beer"-Brauern Gelegenheit gegeben, ihre "handgemachten" Biere zu präsentieren. Die Craft-Biere, die derzeit "trendy" sind, wurden vor Ort kräftig getestet. Das taten auch Thomas Biesel und Andreas Braun, die mit ihren Familien aus Isselburg angereist waren. So richtig überzeugt schienen sie von ihrem "Porter-Beer" nicht zu sein: "Es geht doch nichts über ein richtiges Pils." Auch wenn das Bier-Angebot noch nicht auf ihr großes Interesse stieß, bei der gar nicht so einfachen Auswahl an leckeren Speisen war die Marschrichtung der zehnjährigen Lina Braun, die noch von ihrem eben verzehrten Bacon-Burger schwärmte, klar: "Ich esse alles, was Papa isst."

Wer auf der Suche nach einem süßen Dessert war, konnte unter anderem frittiertes Eis - im knusprigen Teigmantel - wählen. Süßes stand bei Sascha Röser erstmal nicht auf dem Programm. Für den Buchholzer SPD-Ratsherrn, der wie viele andere das vielseitige Angebot erstmal in Augenschein nahm, stand aber außer Frage, dass er auf der Food-Meile zuschlagen würde: "Das Mittagessen habe ich extra ausfallen lassen."

(Pol)
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