Duisburg Straßenbahnflotte ist zur Hälfte saniert

Duisburg · Das Sanierungsprogramm bei den Duisburger Verkehrsbetrieben ist in vollem Gange. Bereits 15 von 28 maroden Straßenbahnen wurden instandgesetzt. Bis 2024 ist Anschaffung von 47 neuen Zügen geplant.

 In der DVG-Werkstatt am Grunewald werden die Bahnen der Duisburger Verkehrsbetriebe regelmäßig gewartet.

In der DVG-Werkstatt am Grunewald werden die Bahnen der Duisburger Verkehrsbetriebe regelmäßig gewartet.

Foto: DVG

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) kommt mit ihrem Sanierungsprogramm offenbar gut voran. Von 28 maroden Straßenbahnzügen sind nach Angaben des Unternehmens 15 wieder betriebsfähig. "Wir haben nun mehr als die Hälfte der Bahnen saniert und wollen 2018 mit der Reparatur der noch ausstehenden Straßenbahnen fertig sein", sagte DVG-Sprecherin Kathrin Naß gestern unserer Redaktion. Das Sanierungprogramm läuft seit etwa zwei Jahren. Es war nötig geworden, nachdem im Rahmen einer Analyse für ein ohnehin geplantes Erneuerungsprogramm vermehrt Korrosionsschäden an den Unterböden der sogenannten Wagenkästen einzelner Bahnen entdeckt worden waren. Daraufhin wurde mit der Technischen Aufsichtsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf vereinbart, dass alle 45 Züge der Duisburger Verkehrsbetriebe überprüft werden sollten. Das Ergebnis: 28 Züge mussten in die Werkstatt.

Die Sanierung einer einzelnen Bahn kostet die DVG rund 750.000 Euro und ist ausgesprochen zeitaufwändig. Das Problem: Die benötigten Ersatzteile sind zum Teil Einzelanfertigungen und daher schwierig zu beschaffen. Zudem sind die verfügbaren Werkstattkapazitäten (eigene und externe) ausgeschöpft. Die Instandsetzung der Bahnen war allerdings alternativlos. Zwar ist von der Stadt bereits im September 2016 die Anschaffung von 47 neuen Straßenbahnzügen beschlossen worden, doch bis diese über Duisburger Schienen rollen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. "Der Hintergrund ist", erläuterte Kathrin Naß, "dass es noch bis 2024 dauern wird, bis die neuen Bahnen tatsächlich betriebsbereit sind. Wir gehen davon aus, dass die ersten zwei neuen Züge im Jahr 2021 als Prototypen auf die Strecke gehen." Bis 2024 alle Bahnen fahren könnten seien es also noch sieben Jahre - ein zu langer Zeitraum, um auf marode Züge zu setzen.

Der sichere Betrieb der Fahrzeuge habe für die DVG absolute Priorität, erläutert die DVG-Sprecherin. Die Verantwortlichen hätten also nicht warten können, bis die neuen Bahnen fertig seien. Damit der Betrieb reibungslos funktioniere, müssten dauerhaft 38 funktionstüchtige Bahnen im Einsatz sein.

Was die Anschaffung der neuen Bahnen kosten wird, ist indes noch nicht klar. "Derzeit läuft die Ausschreibung für die neuen Straßenbahnen", sagt Naß. "Wir wissen also noch nicht, wer der Hersteller sein wird. Wir rechnen aber mit einem Preis zwischen 2,5 und drei Millionen Euro pro Zug."

Neben Planungssicherheit für die DVG sollen die neuen Straßenbahnen auch den Kunden Vorteile bieten. Sie sollen zum Beispiel größer und länger sein als die Züge der alten Flotte und 200 statt bisher 172 Passagieren Platz bieten. Außerdem sind sechs anstatt bisher fünf Türen und zusätzlicher Platz für Rollstühle vorgesehen.

(th)
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