Duisburg Startschuss für Abriss des Weißen Riesen in Hochheide

Duisburg · Oberbürgermeister Sören Link hat am Montag offiziell den Beginn zum Abbruch der Weißen Riesen in Hochheide eingeläutet. Zum Ende des Jahres wird das erste Hochhaus fallen. Die Entrümpelung hat bereits begonnen.

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Duisburg: Das sind die "Weißen Riesen" von Hochheide

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Foto: Christoph Reichwein

Im Herbst dieses Jahres wird er fallen, der Weiße Riese an der Friedrich-Ebert-Straße in Homberg-Hochheide. Gestern gab Oberbürgermeister Sören Link in Anwesenheit von Baudezernent Carsten Tum sowie Vertretern des Immobilien-Management Duisburg (IMD) den offiziellen Startschuss zu den Abbrucharbeiten des Hochhauses.

Der zweite Weiße Riese, der sich im Besitz der Stadt befindet, soll im kommenden Jahr dem Erdboden gleichgemacht werden. Auch für ein drittes der insgesamt sechs 20-geschossigen Hochhäuser aus den 1970er-Jahren, soll zeitnah eine Lösung zur Sprengung gefunden werden. Die Gesamtkosten für den Abbruch des ersten Gebäudes inklusive Sprengung belaufen sich auf etwa 3,5 Millionen Euro.

Im Zuge des Integrierten Handlungskonzeptes Hochheide (IHK) konnte die Stadt mit Hilfe der Landesförderung zwei Hochhäuser erwerben. 21 Millionen Euro stehen bereit, um die Häuser abreißen zu können. "Seit Jahren ist es der Wunsch der Politik, dass die Häuser verschwinden. Darum erfüllt es mich mit großer Freude, dass nun das erste Gebäude fällt", sagte OB Link.

Die leerstehenden Hochhäuser im Wohnpark Hochheide seien seit langem ein Ärgernis im Stadtteil und würden die weitere Städtebauliche Entwicklung behindern, so der OB weiter. "Mit der Landesförderung aus dem IHK hat die Stadt nun endlich die Mittel, eine geordnete Sanierung in Hochheide zu gestalten." Der Abriss des ersten Weißen Riesen werde ein Aufbruchsignal für den gesamten Stadtteil sein, sagte Link. Für die Bewohner sei es wichtig zu sehen, dass die Stadt ernst mache, ergänzte Baudezernent Tum. Bereits Ende November des vergangenen Jahres haben die Abbrucharbeiten mit der Entrümpelung des Gebäude-Inneren begonnen. Die ehemaligen Mieter der Wohnungen haben Hausrat zurückgelassen, der nun entfernt werden muss. Zwei bis vier Etagen sind bereits entrümpelt. Zu der Entkernung gehört aber auch, die komplette Dacheindeckung und die Fenster zu demontieren. Wenn zum Schluss nur noch die leere Betonhülle steht, kann mit den Sprengvorbereitungen begonnen werden.

Duisburg: Historische Bilder von den "Weißen Riesen"
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Foto: Archiv Freundeskreis Historisches Homberg
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Foto: Christoph Reichwein

Derzeit sind Arbeiter dabei, die zugehörige 7000 Quadratmeter große Tiefgarage, die einmal für 160 Autos Platz bot, zu entkernen und Böden und Wände zu entfernen. Die Tiefgarage wird dann quasi als Auffangbecken dienen und mit dem zerkleinerten und zu Recycling-Material verarbeiteten Bauschutt des gesprengten Gebäudes gefüllt werden. Etwa 40.000 Tonnen Schutt werden dann unter die Erde gebracht. Der nächste Schritt aber wird die Schadstoffsanierung in abgeschotteten Sanierungsabschnitten sein. Dass mit Asbest zu rechnen ist, ist bereits klar. So wird es Unterdruckbereiche geben, die sicherstellen, dass keine Faser nach außen dringt und Schaden anrichten könne, erklärte Christoph Weber vom IMD. Für die weiteren Pläne und die Entwicklung des Quartiers sei es besonders wichtig, die Menschen und ihre Ideen mit ins Boot zu holen, betonte Link. Wo genau Grünverbindungen, Aufenthaltsflächen oder Spielflächen entstehen werden, soll in einem Wettbewerbsverfahren mit Landschaftsarchitekten und Bürgern erarbeitet werden. Ziel dieses Wettbewerbs sei die Erstellung eines Rahmenplanes, welcher je nach Sanierungsfortschritt flexibel umgesetzt werden kann. Das Wettbewerbsverfahren soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Denn dass diese Fläche der Erholung der Menschen und der Aufwertung des Stadtteils dienen soll, das steht bereits fest. "Voraussetzung für die erhaltenen Mittel war, dass wir hier keine neuen Wohnungen bauen", sagte Link. Viel mehr diene der Abriss auch dem Zweck, Wohnungen vom Markt zu nehmen, um die vielen Leerstände zu beseitigen. Die Aufwertung des gesamten Quartiers stehe also über dem Abriss. Die Menschen können sich mit Ideen, Vorschlägen, aber auch mit Fragen zum Abriss an das errichtete Quartiersbüro an der Moerser Straße 245 wenden.

(RP)
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