Duisburg Star aus dem Elsass in der Kunsthandlung Kugel

Duisburg · Im Elsass ist Raymond E. Waydelich, der 1938 in Straßburg geboren wurde, ein Künstler-Star. Hierzulande ist Waydelich eher ein Geheimtipp. Allerdings hat Irmhild Kugel die ein oder andere Arbeit des ungemein lebhaften und vielseiten Künstlers in ihrer Kunsthandlung schon verkauft.

Doch jetzt hat sie eine große Waydelich-Ausstellung mit rund 100 großen und kleineren Werken des mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Künstlers vorbereitet. Am Sonntag, 22. April, 11.30 Uhr, wird die große Werkschau eröffnet.

Tiere und Fabelwesen beherrschen die Bilderwelt Waydelichs. Heiter verzerrte Figurinen, mal in gedeckten Grautönen, mal heiter-bunt, bevölkern sein Kompositionen, die zu studieren Auge und Verstand gleichermaßen reizen. Gerne übermalt Waydelich beschriebene Blätter, wobei Wortfetzen sichtbar bleiben. Bisweilen übermalt der Künstler, der von Galerien rund um die Welt vertreten wird, auch kopierte Meisterwerke der Kunstgeschichte. Etwa das berühmte erotische Gemälde eines anonymen Malers "Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern", das im Louvre hängt.

Eine ganz besondere Dame gilt als Muse des Künstlers: Im Jahr 1973 entdeckte der unermüdliche Sammler von Gebrauchsgegenständen und Kuriositäten handschriftliche Aufzeichnungen und das Porträt einer Schneidergesellin namens Lydia Jakob, die 1876 in Straßburg geboren wurde und dort auch ihr Leben verbrachte. Diese Lydia ist fortan eine von Waydelichs Inspirationsquellen.

Waydelich studierte in Straßburg und Paris. Von 1959 bis 1962 arbeitete er als Armeefotograf in Algerien, wo er auch römische Ausgrabungen mit der Kamera dokumentierte. Seinen internationalen Durchbruch als freischaffender Künstler hatte er 1978 auf der Biennale in Venedig. Das Musée d' Art Moderne in Straßburg und das Augustiner-Museum in Freiburg besitzen Werke des Künstlers in ihren Sammlungen.

Zur Eröffnung möchte Raymond E. Waydelich in die Kunsthandlung Kugel, Friedrich-Wilhelm-Straße 77-79, kommen. Gerd Herholz, Leiter des Literaturbüros NRW, spricht zur Einführung. Ausstellung bis 19. Mai.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort