Duisburg Stammbelegschaften nehmen deutlich zu

Duisburg · Der Unternehmerverband zeigt sich erfreut über einen deutlichen Anstieg der regulären Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen und in der Region. "Es ist erfreulich, dass die sogenannten Normalarbeitsverhältnisse so deutlich zugenommen haben", meint Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des hiesigen Unternehmerverbandes.

Der Unternehmerverband sieht damit seine Einschätzung bestätigt, dass entgegen mancher Äußerungen auf Gewerkschaftsseite, die sogenannte atypische Beschäftigung keineswegs auf dem Vormarsch ist. Mit atypischer Beschäftigung sind zum Beispiel befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie Zeitarbeit gemeint. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist die Zahl der unbefristet sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in den vergangenen zehn Jahren um 10,5 Prozent auf 5,2 Millionen gestiegen. Die Zahl befristeter oder nicht voll sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse ist dagegen im selben Zeitraum nur um 1,5 Prozent auf 1,75 Millionen gestiegen. "Wer eine zunehmende Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse beklagt, zeichnet ein falsches Bild von der Wirklichkeit", erklärt Schmitz.

Die vielfältigen Versuche, den Niedriglohnsektor und die Zeitarbeit zu "skandalisieren", waren nach Ansicht des Unternehmerverbandes vor allem dem Wahlkampf geschuldet. Die betriebliche Realität sei hingegen eindeutig: "Die Stammbelegschaften nehmen deutlich stärker zu als andere Beschäftigungsverhältnisse", sagt Schmitz. Es sei zudem fraglich, ob man Arbeitsplätze in der Zeitarbeits-Branche überhaupt noch als atypisch beschreiben könne. Für Zeitarbeitnehmer existierten mittlerweile tarifvertragliche Rahmenbedingungen. Zudem sei die Zeitarbeit ein Sprungbrett in die Stammbelegschaft. Klar sei aber auch, dass man den Unternehmen nicht die wenigen flexiblen Instrumente des Arbeitsmarktes nehmen dürfe. "Die Unternehmen brauchen ein Mindestmaß an Flexibilität und die aktuellen Zahlen beweisen, dass sie in der Regel sorgsam damit umgehen", argumentiert Schmitz.

Das derzeitige Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum sei Ausdruck für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Diese dürfe durch zusätzliche Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt nicht aufs Spiel gesetzt werden.

(RP)
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