Duisburg Stadtwerketurm: Umbau ab Mai 2016

Duisburg · Die tonnenschweren Rohre des ehemaligen Schornsteins werden durch ein windgeschütztes Hydrauliksystem entfernt. Ein Erhalt der Rohre wäre teuer und technisch nahezu unmöglich geworden.

 Das Gerüst bleibt, die Rohre sind weg: So wird der Stadtwerketurm im Herbst aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Das Gerüst bleibt, die Rohre sind weg: So wird der Stadtwerketurm im Herbst aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Foto: Stadtwerke

Der Stadtwerketurm steht vor seinem Umbau (wir berichteten): Voraussichtlich ab Mai sollen die drei Rohre mittels Hydrauliksystem abmontiert werden. Kostenpunkt: Ein einstelliger Millionenbetrag, sagt Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek. Der Erhalt der Rohre wäre für die Stadtwerke teuer und sinnlos gewesen. Denn sie haben nach dem Abstellen des Heizkraftwerks 2012 ihre Funktion verloren, wurden keiner Hitze mehr ausgesetzt und begannen somit zu rosten - der Verfall des ganzen Turms drohte. Für viele Duisburger war der Abriss des gesamten Bauwerks aber keine Option, gilt der Turm doch als Wahrzeichen Duisburgs.

Vor einem Jahr entschied die Bezirksvertretung Mitte, dass der einstige Schornstein für die Abgase, des Heizkraftwerks in Hochfeld, aus Denkmalschutzgründen nicht abgerissen werden darf. Auch die amtlichen Denkmalschützer schlugen sich auf ihre Seite. Deshalb sollen nun nur die Rohre entfernt werden.

Einen genauen Zeitplan für die Arbeiten gäbe es noch nicht, so Thomas Nordiek. Jedoch seien die Monat Mai und Juni wegen der Wetterlage für die Arbeiten gut geeignet. In ihrem Mitarbeiter-Magazin erklären die Stadtwerke das Verfahren, denn der Abbau erfordert besondere Vorgehensweise. Das liegt unter anderem an dem Ausmaß des Turms. "Wegen der Höhe des Bauwerks ist es erforderlich, die Rohre möglichst in einer windarmen Zeit zu entfernen", so die Stadtwerke. Da eigne sich das Frühjahr besser als der Herbst, sagt Thomas Nordiek.

Außerdem sind die Rohre mit Schad- und Gefahrenstoffen belastet. Daher kümmert sich eine Spezialfirma um den Abbau der drei über die Jahre verrosteten Rauchgasrohre. Sie sollen mit einem sogenannten Litzenhebeverfahren abgebaut werden. Einem Verfahren, das man im Industrie- und Brückenbau häufig verwendet. Dahinter verbirgt sich ein Hydrauliksystem, das für das Heben und Senken von schweren Lasten genutzt wird. Eine spezielle Apparatur wird an die schweren Rohre im Turm montiert. Anschließend werden die Schraubverbindungen der einzelnen Elemente der Rauchgasrohre gelöst und dann nacheinander abgehoben. Mit Stahlseilen werden sie nach unten transportiert. Diese Methode ist eine Alternative zum Abtransport mit einem Kran. "Der wäre windanfälliger", erklärt Nordiek.

Wenn alles abmontiert und schadstoffgerecht beseitigt ist, kann mit dem Aufbau der (grünen) Lichtinstallation begonnen werden, die nachts fast überall im Stadtgebiet zu sehen ist. Übrig bleiben hierfür der 65 Meter hohe Stahlbetonsockel sowie die darauf gebaute 115 Meter hohe Stahlkonstruktion. Im Herbst werden die Umbauarbeiten laut Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek voraussichtlich abgeschlossen sein.

Weitere Informationen zum Turm und zu den Stadtwerken gibt es unter stadtwerke-duisburg.de.

(RP)
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