Duisburg Stadt prüft Maßnahmen gegen hohe Grenzwerte

Duisburg · Die vom Bundesverkehrministerium veröffentlichte Liste mit Daten des Umweltbundesamtes, nach der sich in Duisburg die Luftqualität erheblich verschlechtert hat (um 13 Prozent auf 44 Mikrogramm Stickstoffdioxid), hat hier für Überraschung gesorgt, weil bislang ein anderes Bild vermittelt wurde.

Die Überschreitungen wurden an zwei im vergangenen Jahr eingerichten sogenannten Passivsammlern registriert. Hierbei handelt es sich nicht um kontinuierlich messende Einrichtungen, deren Werte für 2017 vor zwei Monaten veröffentlicht worden waren (wir berichten).

Der höchste Wert wurde danach an der Kardinal-Galen-Straße mit 37 Mikrogramm Stickstoffdioxidkonzentration registriert. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm. Die Passiv-Sammler an der Bahnhofstraße in Meiderich und an der Friedrich-Wilhelm-Straße in der Innenstadt zeigten 44 bzw. 41 Mikrogramm Stickstoffdioxidkonzentration pro Kubikmeter Luft an.

"Bevor mit konkreten Maßnahmen begonnen wird, muss die Situation in den Straßen, die Verkehrssituation im letzten Jahr und die Verkehrszusammensetzung genau untersucht werden", teilte die Stadt gestern mit. Auf dieser Basis könnten dann verursachende Faktoren und die möglichen Maßnahmen ermittelt sowie deren Minderungspotenzial bestimmt werden. "Hierzu bedarf es externer Gutachten."

Vor allem die Grenzwertüberschreitung an der Friedrich-Wilhelm-Straße sei so gering, dass Fahrverbote unangemessen seien. Die Stadt kündigte gestern an, Tempo-30-Zonen auszuweisen und an diesen beiden Orten die Steuerung des Verkehrflusses zu verändern. "Es wird Maßnahmen geben, ..., die einen weniger starken Eingriff in den Verkehr bedeuten und aufgrund des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes zunächst ergriffen werden", so die schriftliche Antwort der Verwaltung auf eine RP-Anfrage.

Wie konkret die Maßnahmen aussehen werden, das werde in den nächsten Wochen von der Stadt Duisburg und den Gutachtern zu ermitteln sein.

(hch)
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