Lokalsport Sofia Nati zündet gegen Kiel gleich fünf Kerzen an

Fussball · Frauenfußball: MSV bleibt weiterhin ohne Punktverlust.

Ein Zuschauer fasste das zuvor gesehene auf dem Parkplatz des PCC-Stadions in einem Handygespräch zusammen: "Diese 2. Bundesliga ist eine Katastrophe! Die steigen ungeschlagen auf." Mit "die" sind die Fußballerinnen des MSV Duisburg gemeint, die sich nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga auf dem allerbesten Weg zurück ins Oberhaus befinden, weil sie qualitativ der Konkurrenz in der Nordstaffel der 2. Liga eindeutig überlegen sind. Mit dem 6:1 (1:1)-Sieg über Holstein Kiel - dem neunten Dreier im neunten Spiel - holte sich die Mannschaft von Trainerin Inka Grings schon eine Woche vor Ende der Hinrunde die Herbstmeisterschaft.

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft", fasste Inka Grings den Sonntagmittag zusammen. Dabei ließ sie nicht außer Acht, dass es gegen das Kellerkind aus dem hohen Norden mindestens eine Halbzeit lang eine äußerst zähe Angelegenheit war: "Wir haben zu Anfang nicht viele Lösungen gefunden." Das führte dann auch dazu, dass nach 25 Minuten die Serie der 2:0-Heimsiege schon einmal beendet wurde. Meike Kämper ließ den Ball vor die Füße von Tina Hild klatschen, die zum 0:1 einschoss.

Das Spiel des MSV war in dieser Phase ähnlich holprig wie der Homberger Rasen. Immerhin gelang sieben Minuten vor der Pause der Ausgleich, als Steffi Weichelt eine Hereingabe auf Sofia Nati weiterleitete, die dann nur noch ins leere Tor schieben musste.

Zum zweiten Durchgang kam die zunächst geschonte Linda Bresonik für Yuna Segawa. Mit zunehmender Spieldauer wurde der MSV dominanter, wobei Sofia Nati nun zur bestimmenden Figur aufstieg. Los ging's in der 67. Minute: Nach einem Rückpass von Steffi Weichelt zirkelte sie die Kugel aus kurzer Distanz neben den Pfosten - 2:1. Am dritten Advent zündete die Angreiferin dann gleich die beiden nächsten Kerzen an. Zunächst wurde ihr Schuss noch auf der Linie geklärt, doch den Abpraller brachte sie selbst zum 3:1 unter (68.). Als Steffi Weichelt kurz darauf von Louisa Brauer gelegt wurde, verwandelte Nati den fälligen Elfmeter (72.). Steffi Weichelts Mühen wurden in der 84. Minute mit dem 5:1 belohnt, ehe Nati das halbe Dutzend voll machte und sich mit ihrem elften Saisontor auf Platz eins der Torjägerliste schwang. Das ist freilich nur eine nette Begleiterscheinung für die 22-Jährige: "Hauptsache ist, dass wir das Maximum an Punkten holen."

MSV: Kämper - Heß, Kiwic, Hellfeier, Schenk - Wu, Falkon, Mirvan (75. Büning), Weichelt - Segawa (46. Bresonik), Nati. Tore: 0:1 Hild (25.), 1:1, 2:1, 3:1, 4:1 Nati (38., 66., 68., 72., Foulelfmeter), 5:1 Weichelt (84.), 6:1 Nati (86.).

(RP)
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