MSV Duisburg MSV will wenn nötig mit der "Brechstange" siegen

Duisburg · Kosta Runjaic beweist in diesen Tagen viele Eigenschaften, die im nervenaufreibenden Abstiegskampf von Bedeutung sind. Statt die enormen Verletzungssorgen zu beklagen, die den MSV im sportlichen Überlebenskampf empfindlich zurückwerfen, entgegnet der Trainer der sich immer weiter verschärfenden Ausnahmesituation ohne zu verkrampfen.

Das sagen die MSV-Fans zu der drohenden Insolvenz
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Auf die Frage, welche Mannschaft er heute (17.30 Uhr) gegen Union Berlin aufbieten wolle, antwortet der Trainer: "Marmor, Stein und Eisen bricht, nur die Zebras nicht. Wir werden die Spieler, die noch laufen können oder dürfen, aufstellen", spielt der Trainer auch auf die unnötige Sperre von Zvonko Pamic an, der sich durch seine Gelb-Rote Karte im Spiel bei St. Pauli zu den nicht einsatzfähigen Akteuren gesellt.

Dazu gehört neben Torhüter Felix Wiedwald, Andre Hoffmann, Toni da Silva und den Langzeitverletzten Jurgen Gjasula und Markus Bollmann auch Goran Sukalo, dessen Rückkehr frühestens für kommendes Wochenende erwartet wird. Auch wenn Timo Perthel erstmals nach seinem Mittelfußbruch wieder im Kader stehen wird, bleibt die Personaldecke der Zebras äußerst dünn. Daran ändert auch eine mögliche Rückkehr von Kapitän Branimir Bajic wenig, dessen Rückmeldung nach ersten Tests noch aussteht.

"Ungeachtet der personellen Situation haben wir uns vorgenommen, zu ackern und zu rackern. Wir wolle kämpfen. Wenn nötig, wollen wir mit der Brechstange siegen", beschreibt Runjaic die Marschroute gegen den Klub aus dem Berliner Osten.

Das Spiel gegen St. Pauli, in dem die Zebras oft zu passiv und phasenweise sogar fahrlässig agierten, sei derweil intern aufgearbeitet worden. Jetzt fordert der Trainer von seiner Mannschaft ungeachtet aller Umstände eine klare Reaktion: "Die Mannschaft steht nun in der Pflicht, morgen ein kämpferisches Feuerwerk abzubrennen. Und das nicht 60, sondern 90 Minuten lang."

Auch der Gegner, derzeit Tabellenelfter, liegt hinter den eigenen Erwartungen zurück, hatten die "Eisernen" doch vor der Saison einen Platz unter den ersten Sieben als Saisonziel ausgegeben. Nach lediglich einem Punkt aus den ersten fünf Saisonspielen hat sich die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus jedoch inzwischen stabilisiert und benötigt, um die selbst formulierten Ziele doch noch zu erreichen, dringend Punkte.

Zuletzt reichte es gegen die Aufsteiger aus Aalen, Regensburg sowie die Münchener Löwen jeweils nur zu einem Unentschieden. Besonders die Defensive der Berliner präsentierte sich in den letzten beiden Aufeinandertreffen mit insgesamt fünf Gegentreffern löchrig. Soll es für die Zebras gegen den kampfstarken Gegner reichen, wird es vor allem darauf ankommen, kämpferisch dagegenzuhalten.

Und genau das fordert Coach Kosta bedingungslos ein: "Mein Wunsch ist, dass sich die Mannschaft zerreißt", sagt der Trainer und fordert ebenso eine absolute Fokussierung auf das Sportliche: "Wir können unseren Beitrag nur auf dem Platz leisten. Alles andere können wir nicht beeinflussen."

Ob die Zebras gegen Union Berlin bestehen können, hängt letztlich aber davon ab, wie die Mannschaft mit den erdrückenden Rückschlägen umgehen kann.

(RP)
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