MSV Duisburg MSV fehlt im Derby der "Lucky Punch"

Fussball · Duisburg schafft es im Zweitliga-Derby bei der Fortuna nicht, seinen Einsatz mit einem Sieg zu belohnen. Beim 1:1 verpasst der MSV den kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Fortuna - MSV Duisburg
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Foto: dpa, mb lof

Wie ein Zebra wirkt der Neue nicht. Der MSV-Coach tigert im Nachbarduell bei Fortuna Düsseldorf in seiner Coachingzone umher. Ilia Gruev ruft taktische Anweisungen zu, nimmt Einfluss auf das Lokalderby der zweiten Fußballbundesliga. Und was er an der Seitenlinie vorlebt, kann der MSV Duisburg im so wichtigen Spiel gegen den Abstieg auch auf den Platz bringen. Er erkämpft ein 1:1, das beiden Teams nicht hilft, den MSV aber hoffen lässt.

Ein Fußball-Leckerbissen bei Flutlicht war das wahrlich nicht, denn Abstiegskampf hemmt Kreativität. Das aber war den 8000 mitgereisten Fans der Zebras bereits vor dem Anpfiff in der gut besuchten Düsseldorfer Fußballarena klar. Im Nachbar- und Kellerduell standen die Teams unter Zugzwang: Der MSV als Tabellenletzter der zweiten Liga und mit nur sieben Zählern - und der ebenfalls abstiegsgefährdeten Fortuna. Dass der MSV im ersten Spiel unter dem neuen Coach Ilia Gruev am vergangenen Spieltag gegen Freiburg einen Punkt holen konnte, zeigte sich am kämpferisch starken Auftritt der Mannschaft im gestrigen Derby.

Mutig und aggressiv starteten die Gäste in das Spiel. Die erste Ecke, die erste Großchance und der erste Torschuss durch Dennis Grote (5.) schürten blau-weiße Hoffnungen unter den ununterbrochen singenden MSV-Fans. Auch die personellen Umstellungen gegenüber dem Freiburg-Spiel schienen den MSV gestärkt zu haben: Während Fortuna Düsseldorf zunächst gar nicht ins Spiel fand, waren Bajic und Janjic, die für Meißner (Gelb-Rot-Sperre) und den verletzten Obinna in die Startelf gerückt waren, Duisburgs aktive Offensivposten. Über rechts initiierte Janjic zwei, drei gefährliche Vorstöße vor das Tor der Fortuna. Einzig an einem Abnehmer im Strafraum mangelte es: Eher undankbar waren die hohen Flanken für den seit Wochen formschwachen MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu.

Nachdem Fortunas Haggui zwei Großchancen vergab, endete die erste Hälfte torlos. Vor den Augen des gesamten Klubvorstands, der die Duisburger Geschäftsstelle bereits mittags geschlossen hatte, bewies der Tabellenletzte auch in Hälfte zwei, dass die Einstellung stimmte. Hektik und schlecht sortierte Abwehrreihen sorgten für Torgelegenheiten. Fortunas Kerem Demirbay war es, der alle bisherigen Mühen der Gäste mit seinem Treffer zum 1:0 (75.) pulverisierte. Doch der direkte Ausgleich gelang: Nach einer Ecke glich Steffen Bohl zwei Minuten später aus. Der "Lucky Punch" aber gelang nicht. Es blieb beim 1:1. Auch, weil Chanturias Freistoß aus 25 Metern zehn Minuten vor Ende an der Latte abprallte. Kommende Woche fehlt Daniel Grote (5. Gelbe) gegen den SV Sandhausen, der im oberen Ligadrittel steht. Eine Tabellenregion, von der Ilia Gruev zwar derzeit nur träumen kann. Die Courage seines Teams aber lässt im Abstiegskampf hoffen.

(RP)
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