MSV Duisburg "Domo" hat beim MSV keine Zukunft

Duisburg · Der nächste Transfer scheint anzustehen: Schon im Winter kann der Bulgare Valeri Domovchiyski den Verein wohl ablösefrei verlassen. Der MSV intensiviert nun die Stürmersuche.

 Valeri Domovchiyski hat keine zukunft in Duisburg.

Valeri Domovchiyski hat keine zukunft in Duisburg.

Foto: Bernd Settnik

Dass der MSV Duisburg in der Winterpause auf Stürmersuche geht, ist lange bekannt. Die Bilanz von lediglich sechs Angreifertoren in der Hinserie zwingt die Verantwortlichen zum Handeln. Bereits in der letzten Woche trennte man sich deswegen von Angreifer Flamur Kastrati, der den Durchbruch zum Stammspieler auch in der laufenden Spielzeit nicht schaffte.

Dass man bei den Zebras auch mit den Leistungen des bulgarischen Stürmers Domovchiyski unzufrieden ist, ist ebenso offenkundig. Den Beweis seiner Klasse blieb der häufig desinteressiert wirkende Bulgare bisher schuldig. Auf dem Platz ließ er zu häufig einfachste spielerische Elemente vermissen. Die Verantwortlichen haben nun genug gesehen. "Ich habe Domo klar kommuniziert, dass ich nicht mehr mit ihm plane. Wenn er einen neuen Verein findet, kann er gehen", sagt MSV-Trainer Kosta Runjaic. Die Suche nach einem neuen Stürmer läuft derweil auf Hochtouren. Bereits im gestrigen Training war deswegen der in Köln geborene Angreifer Davis Curiale zu Gast.

Ob der Spieler des italienischen Zweitligisten US Grosetto aber eine wirkliche Verstärkung darstellen würde, ist fraglich. Seine Wechselstatistik, laut der er seit der Saison 05/06 etliche Male ohne Ablösesumme hin und her transferiert wurde, spricht diesbezüglich Bände. Dass in den nächsten Tagen weitere Testspieler bei den Meiderichern vorspielen werden, gilt zudem nicht als Vertrauensbeweis.

Auf Nachfrage ließ Sportdirektor Ivo Grlic gestern wissen, dass er in den kommenden Tagen "nicht jeden Trainingsgast einzeln kommentieren" werde. Der 37-Jährige war darüber hinaus kurz angebunden und sei den Abend über, und auch am kommenden Tag, für weitere Anfragen nur schwer zu erreichen. Grlics Geschäftigkeit hatte unterdessen wohl nichts mit der gestern kolportierten Vertragsauflösung von MSV-Wunschstürmer Stefan Maierhofer bei Red Bull Salzburg zu tun.

"Wenn Sukalo oder Bajic ausfallen, wird es schwer"

Dem Vernehmen nach wird der Stürmer in den kommenden Tagen einen Vertrag beim Ligakonkurrenten 1. FC Köln unterzeichnen und mit den Geißböcken ins Trainingslager ins türkische Belek reisen. Den andauernden Spekulationen um Stefan Maierhofer ist damit ein Ende gesetzt. Kosta Runjaic, der im Rahmen eines Pressegesprächs betonte, gerne zwei Spieler nach Meiderich holen zu wollen, machte aber erneut deutlich, dass im Falle einer Verletzung gerade im Sturm der Schuh drückt. Denn mit Srdjan Baljak, Maurice Exslager und Ranisav Jovanovic stehen derzeit nur drei Stürmer zur Verfügung. Einen Stürmer, der in der Spitze Bälle sichern kann, wünscht sich Runjaic seit geraumer Zeit.

Neues Personal ist nach den Abgängen von Andre Hoffmann und Zvonko Pamic ebenso in der Zentrale von Nöten. "Wenn Goran Sukalo oder Branimir Bajic ausfallen, wird es schwer", erklärt Runjaic. Für die Verantwortlichen gilt es nun, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen. Transfers von vorhandenem Personal würden die Spielräume deutlich erweitern.

Mit dem offenen Votum gegen Valeri Domovchiyski hat man die Bemühungen, eine wenigstens geringe Ablösesumme für den bis 2013 an die Zebras gebundenen Bulgaren zu erzielen, offensichtlich eingestellt. Vielmehr macht es den Anschein, als wolle man sich schnellstmöglich von Domovchiyski trennen, um wenigstens dessen Gehalt einzusparen. Denn nur mit frei werdenden Geldern hat man beim MSV Duisburg Chancen, wirkliche Leistungsträger an Bord zu holen, die im Falle eines Ausfalls der Routiniers Goran Sukalo oder Branimir Bajic in die Bresche springen.

Überdies betonte der Trainer gestern, dass die Liga in diesem Jahr ungeheuer eng zusammenstehe. Ein knapper und harter Kampf sei deswegen bis zum Ende zu erwarten. "Wenn alle fit sind, haben wir genug Qualität, um in dieser engen Liga zu bestehen", sagt der Trainer. Doch gerade die vergangene Hinrunde hat gezeigt, wie schnell es durch Verletzungen und Formtiefs abwärts gehen kann. Die Verantwortlichen werden deswegen ihr Möglichstes tun, um den Kader für die Rückrunde bestmöglich zu verstärken. Dass sie dabei auf einen möglichen Glücksgriff bei verschiedenen Testspielern hoffen, ist kaum vorstellbar.

(RP/rl/can)
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