Lokalsport Das Aus in der Zweiten Liga für den MSV

Fußball · Team von Trainer Ilia Gruev schafft es beim 1:2 im Rückspiel der Relegation gegen die Würzburger Kickers nicht noch einmal, sich aus einer schier aussichtslosen Lage zu befreien. Jetzt beginnt der Kampf um die Lizenz für die Dritte Liga.

 Der MSV Duisburg - hier Hoffnungsträger Victor Obinna, der kurz vor Schluss die Rote Karte sah - am Boden.

Der MSV Duisburg - hier Hoffnungsträger Victor Obinna, der kurz vor Schluss die Rote Karte sah - am Boden.

Foto: dpa (2), firosportphoto

Aus und vorbei! Ein weiteres Fußball-Wunder gab es an der Wedau nicht mehr. Der MSV Duisburg ist nach nur einem Jahr wieder aus der Zweiten Fußball-Bundesliga abgestiegen. Die 0:2-Niederlage in der ersten Partie bei den Würzburger Kickers war gestern Abend vor 30.000 Zuschauern im Relegations-Rückspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena eine zu große Hypothek für die zunehmend mutloser werdende Mannschaft von Trainer Ilia Gruev. Der Coach hatte vor der Partie noch Optimismus verbreitet. "Ich glaube fest daran, dass es funktioniert." Doch diesmal gelang es den Zebras nicht, sich aus einer schier aussichtslosen Lage zu befreien. Der MSV verlor mit 1:2 (1:1). Spieler und viele Fans vergossen bittere Tränen, als das Aus in Liga zwei besiegelt war.

Danach hatte es schon über weite Strecken der Saison ausgesehen, ehe die Mannschaft eine, so Gruev, "verrückte Aufholjagd" startete. Der MSV Duisburg stand an 29 von 34 Spieltagen auf dem letzten Platz. Als Ilia Gruev nach 14 Partien den glücklosen Gino Lettieri ablöste, hatte der Neuling gerade einmal sechs Zähler auf dem Konto. Anfang März betrug der Abstand zum Relegationsplatz noch neun Punkte. Dann holte das Team in seinen letzten sechs Begegnungen 13 von 18 möglichen Zählern.

Die Hoffnung war groß, die Rettung schaffen zu können, zumal der MSV das Momentum auf seiner Seite zu haben schien. Umso größer ist die Enttäuschung jetzt nach dem Aus in der Relegation, das die Mannschaft vor allem durch ihren indiskutablen Auftritt in der Partie bei den Würzburger Kickern verursacht hatte.

Der MSV stand in dieser Saison immer mit dem Rücken zur Wand. Das ist weiter der Fall. Denn der Club wird hart um die Lizenz für die Dritte Liga kämpfen müssen. Er hat durch den Abstieg enorme Einnahmeverluste. Alleine die TV-Gelder sinken von 5,6 Millionen auf 800.000 Euro. Bis Dienstag, 31. Mai, muss der MSV dem DFB beweisen, dass er die Dritte Liga finanziell bewältigen kann. Die Lizenz für Liga zwei hätte der Club wohl erhalten.

Die Partie nahm gestern den erwarteten Verlauf. Der MSV, bei dem Hoffnungsträger Victor Obinna nach überraschend schnell auskuriertem Muskelfaserriss wie erwartet in der Startelf stand, war optisch überlegen. Doch es fehlte in der Offensive an Durchschlagskraft. Nachdem Kingsley Onuegbu in der 18. Minute eine Riesenchance zum 1:0 vergeben hatte, gelang die Führung in der 33. Minute bezeichnenderweise nur mit Hilfe der Gäste. Dem Würzburger Clemens Schoppenhauer unterlief nach einer Flanke von Giorgi Chanturia ein Eigentor.

Nur vier Minuten später herrschte lähmendes Entsetzen in die Arena. Die Kickers markierten bei ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion durch Elia Soriano das 1:1. Das war der Knackpunkt. Anschließend war deutlich zu spüren, dass den Duisburger Kickern der Glaube daran fehlte, sich noch retten zu können.

In der zweiten Hälfte bemühte sich der MSV. Doch die Resignation wuchs von Minute zu Minute, weil dem Gastgeber die Mittel fehlten, die Kickers in Schwierigkeiten zu bringen. Und der Frust wurde größer. Victor Obinna sah in der 89. Minute die Rote Karte, weil er sich beim Schiedsrichter zu heftig darüber beschwert hatte, dass es keinen Elfmeter für den MSV gegeben hatte. Kurz darauf gelang Rico Benatelli der Würzburger Siegtreffer.

(RP)
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