Msv Duisburg 0:2 gegen Porto als finaler Mahnbrief

Fussball · MSV: Das Testspiel gegen die Portugiesen aus der Champions-League zeigt, wo es vor dem Zweitligaauftakt noch hakt, was in Reihen der Zebras besser werden muss und welche Plätze im Duisburger Team jetzt fest vergeben sind.

 Martin Dausch (rechts) und Kingsley Onuegbu in der passiven Rolle. Gegen Portos Ballsicherheit war kein Kraut gewachsen.

Martin Dausch (rechts) und Kingsley Onuegbu in der passiven Rolle. Gegen Portos Ballsicherheit war kein Kraut gewachsen.

Foto: Stephan Eickershoff

Das war's. Mit dem 0:2 (0:2) gegen den FC Porto endete die fast fünfwöchige Experimentierphase des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Vom Fitnesszustand macht den Zebras niemand etwas vor. Das Team ist physisch auf der Höhe, kann auch in der Endphase noch Briketts unter den Dampfkessel legen. "Mit dem läuferischen Zustand bin ich absolut zufrieden", sagt Trainer Gino Lettieri.

 Duisburgs Dennis Grote hat im Duell mit Porto-Keeper Iker Casillas alle Trümpfe in der Hand, fasst aber den falschen Gedanken und vergibt die Chance zur Führung. Am Ende blieben die Kicker des FC Porto ohne Gegentor.

Duisburgs Dennis Grote hat im Duell mit Porto-Keeper Iker Casillas alle Trümpfe in der Hand, fasst aber den falschen Gedanken und vergibt die Chance zur Führung. Am Ende blieben die Kicker des FC Porto ohne Gegentor.

Foto: Stephan Eickershoff

Dafür hat der Fußballlehrer nach wie vor einige Bauchschmerzen, was Defensivverhalten und Balltransport angeht. Die 41. Minute in der Schauinsland-Reisen-Arena war Wasser auf Lettieris Mühlen. Seit Wochen predigt der Coach auf dem Trainingsplatz, was unbedingt zu vermeiden ist und wie sich die Spieler in diversen Situationen zu verhalten haben. Duisburgs Außenverteidiger Rolf Feltscher verlor den Ball unnötig in der Vorwärtsbewegung. "Das sind die Dinge, die uns einfach nicht passieren dürfen", meinte Trainer Gino Lettieri, der sofort reagierte und Steffen Bohl zum Warmlaufen schickte. Bohl übernahm nach dem Seitenwechsel Feltschers Posten als rechter "Außenminister". Vor der Generalprobe hatten die Startelf-Chancen für den Vizekapitän bei 50:50 gestanden. Jetzt dürften sie etwas besser stehen. Bohl arbeitete solide auf seiner Position. Lettieri geht es generell darum, die Fehlerquellen gering zu halten, den eigenen Ballbesitz, Handlungsschnelligkeit und Passqualität zu erhöhen. Auch hier haben die Zebras noch Nachholbedarf. "Entscheidend ist, dass wir länger am Ball bleiben. Wenn uns das nicht gelingt und wir immer die Kugel immer wieder direkt hergeben, wird es zwangsläufig Probleme geben. Der Aufwand ist dann einfach zu hoch", warnt der Coach vor dem Überhitzen des MSV-Motors.

Bei beiden Gegentoren half Duisburg gegen Porto mit. Innenverteidiger Dustin Bomheuer, der sein Startticket noch nicht sicher hat, ließ sich von Brahimi aus der Deckung locken - 0:1 (61.). Der auf links gesetzte Kevin Wolze passte gegen Hernani nicht auf - 0:2 (64.). Lettieri zu den Gegentoren: "Vor dem ersten Treffer hätte Dustin stehen bleiben müssen. Das ist genau das, was fehlt. Wann gehe ich mit und wann nicht? Und Kevin hat beim zweiten Tor einfach falsch gestanden."

Trotz der überragenden Qualität der Südeuropäer kam der MSV Duisburg durchaus zu guten Szenen. Martin Dausch und Enis Hajri, der als Balljäger vor der eigenen Viererkette große Einsatzfreude zeigte, aber künftig auch im Deckungszentrum neben Kapitän Branimir Bajic seine Heimat finden könnte, zielten aus der Distanz knapp vorbei. Und Dennis Grote war schon an Porto-Starkeeper Iker Casillas vorbei, überlegte dann aber zu lange. "Ich hatte da einfach zu viel Zeit. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Ball direkt zu nehmen", zeigte sich "Grotex" in dieser Szene selbstkritisch. Der Linksaußen hat sich seine Position nach einer insgesamt guten Vorbereitung gesichert und lässt sich vom 0:2-Test keineswegs unterkriegen. "Porto ist nicht umsonst europäische Spitze. Es war klar, dass deren Spieler in den Aktionen schneller sein würden, aber wir haben das taktisch ganz gut gemacht. 55, 60 Minuten liefen wirklich ordentlich. Das Ergebnis muss man am Ende außer Acht lassen."

Auch Zlatko Janjic ist als Offensiv-Ankurbler hinter Torjäger Kingsley Onuegbu nicht wegzudenken. Stanislav Iljutcenko wird noch Zeit brauchen, um sich als Alternative zum "King" zu positionieren. Thomas Bröker überzeugte auf rechts durch viel Fleißarbeit. Der Coach schätzt "Bröki" als Relaisstelle zur Ballbehauptung. "Er behält die Ruhe", so Lettieri. Die Kraft reicht beim ehemaligen Kölner für rund 70 Minuten. Tendenz steigend.

(RP)
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